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A

A2A - Account-to-Account – Konto-zu-Konto-Zahlung

Konto-zu-Konto-Zahlungen werden von Open Banking unterstützt und verbessern die Zahlungsabwicklung – eine Konkurrenz für Kreditkarten-Netzwerke. Open Banking erlaubt dabei die sofortige Zahlungsautorisierung, allerdings ohne die mit Kreditkarten verbundenen Nachteile. Die Kosten bei Konto-zu-Konto-Zahlungen sind niedriger als bei anderen Zahlungsarten, da im Verlauf weniger Vermittler auftreten. Zusätzlich ist die Kundenbindung höher, weil die Bankverbindung seltener geändert wird. Unternehmen können A2A-Zahlungsanforderungen zum Beispiel mit Pay Links (= Zahlungslinks) senden, die die Kunden automatisch mit ihrer Online-Banking-Lösung verbindet, wo sie die Zahlung autorisieren und erledigen.

ABC - Anti-Bribery and Corruption

Sowohl AML als auch KYC sind eng mit dem Anti-Bestechungs- und Korruptionsmanagement verbunden. Hauptsächlich durch den US-amerikanischen Foreign Corrupt Practices Act (FCPA), aber auch durch das britische Bestechungsgesetz (Bribery Act) vorangetrieben, konzentriert sich diese Form der Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität auf ein zuverlässiges und regelkonformes Management von Geschäftspartnern während ihres gesamten Lebenszyklus: vom Einsteigen über die kontinuierliche Überwachung von Veränderungen der Umstände und der getätigten Transaktionen (monetäre wie nicht monetäre) und regelmäßige Überprüfungen bis hin zur Beendigung der Partnerschaft.

ACAMS - Association of Certified Anti-Money Laundering Specialists

Die größte globale Mitgliederorganisation, die Einzelpersonen und Organisationen unterstützt, die sich der Bekämpfung von Finanzkriminalität widmen. ACAMS bietet eine Plattform für den Austausch von nationalen und internationalen Best Practices und unterstützt Organisationen beim Aufbau einer robusten Vorbereitung auf die Bekämpfung von Finanzkriminalität.

ACH - Automated Clearing House

ACH ist ein automatisiertes, elektronisches Geldtransfersystem, das sowohl Debit- als auch Kredit-Transaktionen in einer Batch-Umgebung verarbeitet.

ADI - Authorised Depository Institution

In Australien dürfen Finanzinstitute nur dann Einlagen von der Öffentlichkeit annehmen, wenn sie von der Australian Prudential Regulatory Authority (APRA) lizenziert sind.

ADR - Account Detection Rate

Rate der erkannten Betrugsfälle oder Konten im Zuge einer Überwachung. Ein Betrugsfall kann mehr als eine betrügerische Transaktion haben.

AI - Artificial Intelligence

Der Oberbegriff für das Abbilden menschlichen Denkens und Handels mittels Computern und IT-Unterstützung. Das Ziel ist es, den Computern intelligentes Verhalten und maschinelles Lernen beizubringen, sodass sie sich ohne menschliche Hilfe weiterentwickeln können.

AISP - Account Information Service Provider – Kontoinformationsdienste (KID)

Kontoinformationsdienste, die sowohl im Auftrag des Kunden als auch des Kontoinhabers Kontoinformationen elektronisch direkt beim jeweils kontoführenden Finanzinstitut abfragen. Zweck ist die Anfertigung von benutzerfreundlichen, konsolidierten Kundenübersichten. AISPs befinden sich dabei in einem ständigen Spannungsfeld mit dem Thema Datenschutz, es gilt Kontoinformationen mit der nötigen Sensibilität zu handhaben.

AKA - Also known as / Alias

Ein "Alias/AKA" ist gemäß der OFAC-Definition, ein Begriff für einen relativ breiten oder generischen Alias, der eine große Menge an falschen Treffern erzeugen kann, wenn solche Namen durch ein computergestütztes Screening-System laufen. OFAC nimmt diese AKAs auf, weil nach den Informationen, die ihr zur Verfügung stehen, die Sanktionsziele sich selbst mit diesen Namen bezeichnen oder mit ihnen bezeichnet werden

AML - Anti-Money Laundering (Anti-Geldwäsche)

Schutz vor, Identifizierung und Meldung von Geldwäsche und dem Verdacht auf Terrorfinanzierung (CFT) bei allen Finanztransaktionen für alle Branchen. Die Befolgung von Richtlinien und Best Practices von internationalen Aufsichtsbehörden und Branchenorganisationen, aber auch die Identifizierung neuer Profile, versteckter Netzwerke und interner Betrugsfälle sind für alle regulierten Stellen ein komplexes Unterfangen. Auf dem neuesten Stand zu bleiben und die technologischen Fallgruben und Möglichkeiten zu verstehen, ist ebenfalls eine Herausforderung für die Aufsichtsbehörden und Überwachungsbehörden.

AML Back-Testing

Das Backtesting dient der Überprüfung und Aufdeckung vergangener, verdächtiger Fälle. Im Nachhinein können auch die Prozesse und das interne Sicherheitssystem überprüft werden.

AML Investigation

Nach einem Treffer/einer Auffälligkeit im üblichen Überwachungsprozess werden Untersuchungen bezüglich der Meldung eingeleitet. Dazu werden Informationen über den Kontoinhaber, seine Verbindungen, Aktivitäten, etc. eingeholt, ausgewertet und gespeichert.

AML Monitoring

Ein Teil des Prozesses, den Unternehmen oder Institutionen mit Hilfe von Software zur Bekämpfung von Geldwäsche und Finanzkriminalität nutzen, um diverse Aktivitäten/Handlungen ihrer Kunden zu überwachen und bei auffälligen Aktivitäten der nationalen FIU zu melden.

AMLA - Anti-Money Laundering Act

Gesetz über das Aufspüren von Gewinnen aus schweren Straftaten. Das Gesetz benennt "Verpflichtete", die durch ihre Tätigkeit zum Schutz des (Finanz-)Markts und dessen Teilnehmern besonderen gesetzlichen Auflagen unterliegen. U.a. aufgezählt werden: Finanz- und Kreditinstitute, Versicherungen, Wirtschaftsprüfer etc.

AMLC - Anti-Money Laundering Council

Philippinische staatliche Dienststelle zur Bekämpfung von Finanzkriminalität.

AMLD - Anti-Money Laundering Directive

Die AMLDs sind Richtlinien innerhalb der EU zur Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Die erste Anti-Geldwäscherichtlinie (1AMLD) wurde 1991 veröffentlicht. Mittlerweile gibt es sechs AMLDs, von denen die letzte 2018 veröffentlicht wurde.

AMLID - Anti-Money Laundering International Database

Das International Money Laundering Information Network (IMOLIN) beschreibt AMLID wie folgt: Die Anti-Money Laundering International Database (AMLID) , ein Kompendium mit Analysen von Anti-Geldwäsche-Gesetzen und -Vorschriften, einschließlich zweier allgemeiner Klassen von Geldwäsche-Kontrollmaßnahmen (nationale Gesetze und internationale Zusammenarbeit) sowie Informationen über nationale Kontakte und Behörden. AMLID ist eine sichere, mehrsprachige Datenbank und ein wichtiges Nachschlagewerk für Strafverfolgungsbeamte, die an der rechtsgebietsübergreifenden Arbeit beteiligt sind.

Anti-Money Laundering Program

Das Anti-Geldwäsche-Programm soll Institutionen im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung unterstützen. Viele Länder haben regulatorische Vorgaben gegenüber Finanzinstitutionen wie bspw. Banken, Wertpapierhandel und Gelddienstleistern, die dazu verpflichtet sind, ein solches Programm einzurichten.

APG - Asia-Pacific Group on Money Laundering (also: APGML)

Ein regionales Gremium im Stil der Financial Action Task Force (FATF), das sich aus Gerichtsbarkeiten in der Region Asien/Pazifik zusammensetzt.

APGML - Asia-Pacific Group on Money Laundering (also APG)

Ein regionales Gremium im Stil der Financial Action Task Force (FATF), das sich aus Gerichtsbarkeiten in der Region Asien/Pazifik zusammensetzt.

API - Application Programming Interface – Anwendungsprogrammierschnittstelle

Im Bankkontext werden über eine Banking API beispielsweise Zahlungen initiiert oder ein Finanzinstitut nutzt die API, um Bankdaten eines Kunden bereitzustellen. Das ermöglicht mehr Wettbewerb und Wahlmöglichkeiten, denn der Zahlungsdienste-Nutzer ist nicht mehr einzig auf das Angebot der eigenen Bank angewiesen.

API - Authorised Payment Institution

Finanzinstitute sind in UK erst dann durch die Financial Conduct Authority (FCA) autorisiert, wenn sie gewissen Regularien entsprechen und im Register für Finanzdienstleistungen gelistet sind.

APTs - Asset Protection Trusts

Ein APT ist ein Treuhandinstrument, das in erster Linie darauf ausgerichtet ist, Vermögenswerte einer Person vor Gläubigern, Prozessen oder Rechtsurteilen über ein Offshore-Konto (im Ausland) zu schützen. ATPs enthalten komplexe regulatorische Vorgaben.

ARS - Alternative Remittance System

ASR ist ein System, das oft mit ethnischen Gruppen aus Asien, Afrika oder dem Nahen Osten in Verbindung gebracht wird, bei dem nicht-physische Werte unter Umgehung von Bankensystemen und ohne Aufzeichnungen oder Belege über nationale Grenzen hinweg gesendet werden.

ASN. 1 - Abstract Syntax Notation One

Eine Beschreibungssprache, anhand derer Datenstrukturen definiert und Vereinbarungen hinsichtlich der Umsetzung von Datenstrukturen oder Elementen in ein netzeinheitliches Format getroffen werden.

Asset Confiscation

Im Zuge einer Untersuchung, bei einem Verdacht oder einer konkreten Straftat, können Vermögenswerte von Einzelpersonen und von juristischen Personen von den zuständigen Behörden konfisziert werden.

Asset Freezing

Das Einfrieren von Vermögenswerten wird bei Verdächtigen, oder bereits sanktionierten natürlichen / juristischen Personen durchgeführt, um den Zugang zu Geldern und Ressourcen zu unterbinden und somit weitere kriminelle Aktionen zu vermeiden.

AST - Automated Screening Tool

ASTs sind Softwareprogramme, die große Finanzinstitute in ihren Screeningprozessen unterstützeen. Dabei gleicht die Software den aktuellen Datensatz mit vorhandenen Sanktionslisten ab. Verstoßen Personen, Gruppen oder Organisationen gegen regulatorische Vorgaben, können diese auf einer Sanktionsliste gelistet werden. Im Falle eines Treffers, gibt das Programm einen Hinweis aus.

ATM - Automated Teller Machine

Ein Geldautomat, der es Kunden ermöglicht, einfache Transaktionen wie den Kontostand einzusehen, Bargeldabhebungen oder -einzahlungen sowie Überweisungen zu tätigen oder Kontoauszüge ausdrucken, ohne einen Bankangestellten zu benötigen.

ATO - Account Takeover

Ein "Account Takeover" (ATO) ist eine Form von Identitätsdiebstahl und -betrug, in der sich ein Dritter unrechtmäßigen Zugang zum Konto und zu den Daten (PIN, Adressen etc.) verschafft.

AuA BT - Auslegungs- und Anwendungshinweise zum Geldwäschegesetz (GwG) − Besonderer Teil für Kreditinstitute

Die AuA BT – veröffentlicht von der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) – dienen der Kreditwirtschaft als Konkretisierungshilfe. So geht es etwa unter Ziffer 6 um Monitoringsysteme und wie diese aussehen und kalibriert werden müssen. Siehe dazu auch:

AZV - Auslandszahlungsverkehr

Auch internationaler Zahlungsverkehr genannt.

B

Backtesting

Das Backtesting dient der Überprüfung und Aufdeckung vergangener, auffälliger Fälle. Rückblickend können somit auch die Prozesse und internen Sicherheitssysteme überprüft werden.

BaFin - Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (German Federal Financial Supervisory Authority)

Die BaFin trägt unter anderem mit ihrer Solvenzaufsicht dazu bei, Gefahren für die den Instituten (Banken, Finanz-, Zahlungs- und E-Geldinstituten sowie Niederlassungen ausländischer Kreditinstitute aus dem europäischen Wirtschaftsraum, Versicherer, Pensionsfonds, Kapitalverwaltungsgesellschaften und inländische Fonds) anvertrauten Vermögenswerten entgegenzuwirken. Zudem soll die Marktaufsicht der BaFin faire und transparente Verhältnisse an den Märkten gewährleisten und darüber hinaus die Gemeinschaft der Verbraucher schützen. Dieser Schutz erstreckt sich auf alle Produkte und Finanzdienstleistungen, die die BaFin beaufsichtigt.

Batch Processing

Ein Batch ist ein (Daten-)Bündel oder auch (Daten-)Posten. Dieser wird im Gegensatz zur Echtzeit-Transaktion erst auf einem Server / einer Cloud gespeichert und zu einem definierten Zeitpunkt verarbeitet. Diese nachgelagerte Datenverarbeitung bietet den Vorteil, dass große Datenmengen aufeinmal und zum Zeitpunkt einer geringen Serverauslastung (nachts) durchgeführt werden können.

Batch Screening

Das Batch Screening ist der Prozess, in dem die gesamte Kundenbasis und andere verbundene Einheiten (Kunden oder Lieferanten) eines Unternehmens regelmäßigen Überprüfungen mithilfe von ASTs unterzogen werden.

BCBS - Basel Committee on Banking Supervision

Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS) ist der globale Vorreiter in der Normsetzung für die Bankenaufsicht und bietet ein Forum für das regelmäßige Zusammenarbeiten in Fragen der Bankenaufsicht. Seine 45 Mitglieder umfassen Zentralbanken und Bankenaufsichtsbehörden aus 28 Ländern.

BIC - Business Identifier Code

Der BIC wurde 2008 mit der Einführung von SEPA für nationale und internationale Überweisungen in der EU etabliert und durch die IBAN komplettiert. Ziel ist, Banken und Zahlungsempfänger einfach und schnell elektronisch identifizieren zu können, und so für eine genaue Adressierung der Transaktionen im SEPA-Bereich zu sorgen.

  • BIC-Funktionalität
    • Eindeutige Identifikation von Geldinstituten sowie ausgewählter Nichtbanken (z.B. PayPal, Wise, etc.)
    • Ermöglicht zeitnahe weltweite Banktransaktionen (im Inlandsverkehr ist der IBAN ausreichend)

SWIFT ist verantwortlich für die Vergabe des BIC. Der BIC ist eine acht- oder elfstellige Nummer, die gemeinsam mit der IBAN-Nummer für SEPA-Überweisungen benötigt wird.

  • Der Aufbau des BIC: (XXXX)1(XX)2(XX)3(XXX)4
    • Zu Beginn steht der vierstellige Bank-Code. Diesen kann die jeweilige Bank selbst wählen.
    • Dem Bank-Code folgt ein zweistelliger Ländercode.
    • Darauf folgt die zweistellige Codierung des Ortes.
    • Die letzten (optionalen) drei Stellen dienen zur Kennzeichnung der Filiale.

BIS - Bureau of Industry and Security

Die Abteilung für Handel und Sicherheit ist der amerikanischen Handelskammer untergeordnet und befasst sich mit der Aufrechterhaltung und Stärkung effektiver und effizienter Exportkontrollen und Vertragserfüllungssysteme, sowie mit der Führung und Beteiligung an internationalen Exportkontrollgremien. Das BIS arbeitet unter folgendem Leitspruch: Förderung der nationalen Sicherheit, der Außenpolitik und der wirtschaftlichen Ziele der USA durch die Sicherstellung eines effektiven Exportkontroll- und Vertragserfüllungssystems und die Förderung einer kontinuierlichen strategischen Technologieführerschaft der USA.

Block List

Eine Block Liste listet keine verdächtigen Personen, sondern nicht vertrauenswürdige Adressen und Programme. Am häufigsten findet sie bei Internet-Service-Anbietern und kostenlosen Mailbox-Anbietern Anwendung und muss regelmäßig aktualisiert werden.

BMPE - Black Market Peso Exchange

Der Schwarzmarkt für den Peso-Tausch ist eines der erfolgreichsten und effizientesten Geldwäschesysteme der Welt. In diesem Fall wird nicht versucht, Geld unauffällig in Banken einzuschleusen oder über Landesgrenzen zu transportieren. Urprünglich aus Kolumbien und Mexiko stammend hat sich dieses System für Drogendealer und andere besonders zur US-Grenze hin etabliert, um Drogen-Dollars in die lokalen latein-amerikanischen Währungen umzutauschen. Die Geldhändler sitzen in den latein-amerikanischen Ländern und haben sog. "Agents" in den entsprechenden Ländern, die sich vor Ort um das Geldgeschäft kümmern. Werden die in den USA produzierten Drogen-Dollar an einen Geldhändler (Agent) in den USA gegeben, der zum kolumbianischen Drogenkartell gehört, werden die Peso beim Geldhändler für das Drogenkartell in Kolumbien bereitgestellt. Das Drogenkartell ist raus aus dem Geschäft, da die erwirtschafteten Dollar nun vor Ort in Kolumbien in Peso vorliegen, ohne die Grenze überquert zu haben. Der Geldhändler auf der US-Seite zahlt die US-Dollar nun nach strukturierten Transaktionen in Banken ein und verkauft anschließend US-Dollar an kolumbianische Importeure.

BNPL - Buy now pay later – Jetzt kaufen, später bezahlen

Bedeutet, dass ein Kauf in Raten oder auch auf Rechnung bedient wird.

BO - Beneficial Owner

Beneficial Owner ist eine natürliche Person, die eine wirtschaftliche Berechtigung über eine juristische Person in Form eines Unternehmens, eines Trusts oder einer Stiftung besitzen und kontrollieren kann. Der BO wird auch als Ultimate Beneficial Owner (UBO) bezeichnet, der ebenfalls die letzte Instanz der Eigentumsverhältnisse und -berechtigungen in Form einer natürlichen Person darstellt.

BOE - Bank of England

Die Bank of England hat ursprünglich die "Consolidated List of Financial Sanctions Targets in the UK" veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine Sanktionsliste zur Bekämpfung von Geldwäsche und der Verhinderung von Terrorismusfinanzierung. Die aktuell vom HM Treasury (Finanzministerium von Großbritannien) verwaltete Liste enthält neben nationalen Erweiterungen auch Finanzsanktionen, die durch die EU beschlossen wurden.

BRMS - Business Rules Management System – Geschäftsregel-Management-system (GRMS)

Eine Softwarelösung mit dem Ziel, Geschäfts¬prozesse anhand von zu hinterlegenden Geschäftsregeln zu schaffen.

BSA - Bank Secrecy Act

Der BSA wurde 1970 verabschiedet und ist die wichtigste Regulation in den USA gegen Geldwäsche und Finanzkriminalität. Finanzinstitute müssen den Anforderungen nach Meldung und Aufbewahrung verschiedener Transaktionen nachkommen.

Business Rule - Geschäftsregel

Ein Ablaufplan, der anhand von Daten und speziellen Bedingungen festlegt, welche Auswahl oder Aktion gewählt bzw. gesetzt werden soll. Beispiele dafür sind etwa das Vorgehen bei Kreditanträgen oder nach einer Newsletter-Anmeldung etc.

C

CAMS - Certified Anti-Money Laundering Specialist

Ein zertifizerter Anti-Geldwäsche Spezialist weist ein umfassendes Verständnis und Wissen im Bereich AML/CFT auf nationaler und internationaler Ebene auf und wurde von der zentralen Stelle ACAMS zertifiziert.

Camt - Cash-Management-Nachricht

Dienen dem Austausch von Daten zwischen Banken und Kunden bezüglich Konto- und Transaktions-Reporting nach dem XML-Datenübertragungsformat. Sie lösen im Zuge der Umstellung auf ISO 20022 Teile des MT-Formates ab.

Camt.057 - NotificationToReceive

Ein Nachrichtentyp im ISO-20022-Format, der vom Kontoinhaber oder einer im Namen des Kontoinhabers agierenden handelnden Partei gesendet wird. Die Nachricht geht an das kontoführende Institut des Kontoinhabers und teilt mit, dass der Kontoinhaber Gelder auf seinem Konto erhalten wird. Dieser Nachrichtentyp ersetzt den Nachrichtentyp MT 210 aus dem ISO-15022-Format.

CBDC - Central Banks Digital Currency

Digitales Zentralbankgeld dient als Alternative / Ergänzung zum gewöhnlichen, von den Zentralbanken ausgegebenen Fiatgeld (physische Scheine & Münzen). Nutzer von digitalem Zentralbankgeld können diese Gelder direkt bei der Zentralbank hinterlegen. Dies hat im Vergleich zu Bitcoins den Vorteil, dass die digitalen Geldflüsse reguliert und von der Zentralbank verwaltet werden.

CBPR+ - Cross-border Payments and Reporting Plus – Grenzüberschreitender Zahlungsverkehr und Berichterstattung

Die CBPR+-Spezifikation definiert im SWIFT-Netz, wie ISO 20022 für grenzüber-schreitende Zahlungsvorgänge verwendet wird. Über den SWIFT-Nachrichtendienst wird die Übereinstimmung mit der CBPR+-Spezifikation geprüft. Die Umstellung soll bis 2025 erfolgen.

CDD - Customer Due Diligence

Internationaler Standards zur Prävention von Geldwäsche und Finanzkriminalität. Der fortlaufende Prozess der Prüfung von Neu- und Bestandskunden, um das Risiko der Geldwäsche oder der Terrorismusfinanzierung zu minimieren. CDD unterstützt Banken und andere Institute dabei, vorhersagbare Kundenprofile zu erstellen und mit den tatsächlichen Kundenaktionen und Sanktionslisten abzugleichen und so ungewöhnliche oder auffällige Abweichungen zu entdecken und Sanktionsrisiken zu minimieren.

CFSP-Liste - Common Foreign and Security Policy – Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik

Diese Liste der EU enthält Personen, Unternehmen und Organisationen, die seitens der EU mit Sanktionen belegt sind. Unternehmen mit Sitz und Tätigkeitsschwerpunkt in der EU müssen gegen diese Liste screenen.

CFT - Countering the Financing of Terrorism (also: CTF)

Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung durch Untersuchungen und Überwachungen von Konten, Transaktionen und Personen, um die Geldquellen zu identifizieren und Gelder und / oder sonstige Vermögen bei Verdacht einzufrieren. (vgl. Asset Freezing)

CGI - Initiative Common Global Implementation

Eine Initiative, deren Ziel es ist, verschiedene Maßnahmen zwischen Unternehmen und Banken bezüglich des Zahlungsverkehrs durch die Förderung der Akzeptanz von ISO 20022 XML effizienter zu gestalten. In diesem Forum können sich etwa Banken, Unternehmen wie auch Zahlungslösungsanbieter einbringen, um gemeinsame Implementierungsvorlagen für verschiedene ISO-20022-Finanz¬nachrichten, deren Veröffentlichung und Förderung eine breite Anerkennung und Nutzung erreichen soll, zu gestalten.

Clearing - Löschung

Der beidseitige Ausgleich von Verbindlichkeiten und Forderungen durch eine Verrechnung. Es gibt zwei verschiedene Methoden der Herangehensweise: Bruttoclearing und Nettoclearing.

CLM - Client Lifecycle Management – Liquiditätsmanagement

Anhand von Abfragen basierend auf ISO-20022-Nachrichten werden Informationen wie Kreditlinien, Mindestreservesalden oder Konteninformationen automatisiert eruiert.

CNP - Card not present

Eine "Card-Not-Present"-Transaktion beschreibt den Zustand, dass der Karteninhaber zum Zeitpunkt des Bezahlvorgangs nicht am Point-of-Sale (POS) anwesend ist, die Karte beim Verkäufer nicht physich vorliegt und der Käufer eine Distanzzahlung durchführt. Dies ist bei Online-, oder Katalogkäufen häufig der Fall.

Compliance

Compliance bedeutet im rechtlichen Bereich die Einhaltung aller gesetzlichen Richtlinien sowie interner Bestimmungen durch das Unternehmen und seine Mitarbeiter.

Counterparty

Die Gegenpartei einer geschäftlichen Tätigkeit - dabei kann es sich um einzelne Person oder um ein Unternehmen handeln.

CPD - Conto pro Diverse

Zwischenkonten und Interimskonten, die beispielsweise im Rechnungswesen als Hilfskonten dienen, zum Zwecke der kurzfristigen Verrechnung. Buchungen auf CPD-Konten werden spätestens am Bilanzstichtag Bestands- oder Erfolgskonten zugewiesen.

CRR - Capital Requirements Regulation – Kapitaladäquanzverordnung

Eine europäische Verordnung im Rahmen von Basel III, die Vorgaben zu Kapitalanforderungen (vorzuhaltendes Eigenkapital abhängig von diversen Risiken) enthält, aber auch das Thema Finanzmarktaufsicht behandelt.

CRS - Common Reporting Standard

Gemäß OECD: Der Gemeinsame Meldestandard (Common Reporting Standard, CRS) fordert die Länder auf, Informationen von ihren Finanzinstituten einzuholen und diese Informationen automatisch mit anderen Ländern auf jährlicher Basis auszutauschen. Er legt die auszutauschenden Finanzkontoinformationen, die meldepflichtigen Finanzinstitute, die verschiedenen Arten von Konten und erfassten Steuerpflichtigen sowie gemeinsame Sorgfaltspflichtverfahren fest, die von Finanzinstituten einzuhalten sind.

Crypto Asset

Die European Banking Authority (EBA) definiert Krypto-Anlagen wie folgt: Krypto-Assets sind eine Art privater finanzieller Vermögenswert, der in erster Linie auf Kryptografie und verteilte Ledger-Technologie als Teil seines wahrgenommenen oder inhärenten Wertes beruht. Es gibt eine breite Palette von Krypto-Assets, darunter Zahlungs-/Tausch-Token (z. B. sogenannte virtuelle Währungen (VCs)), Investment-Token und Token für den Zugang zu einem Gut oder einer Dienstleistung (sogenannte "Utility"-Token).

CTF - Countering Terrorist Financing

Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung durch Untersuchungen und Überwachungen von Konten, Transaktionen und Personen, um die Geldquellen zu identifizieren und Gelder und / oder sonstige Vermögen bei Verdacht einzufrieren. (vgl. Asset Freezing)

CTR - Currency Transaction Report

Dieser Bericht dient dazu, alle Transaktionen gleich welcher Währung zu melden, die einen von der Regierung festgelegten Ein- / Auszahlungswert übersteigen. Die Höhe dieser Grenzen sowie die Verpflichtung, wer melden muss, kann in den jeweiligen Ländern variieren.

D

DCA - Dedicated Cash Account

Ein in TARGET2 eröffnetes Konto, das für Barzahlungen im Rahmen der Wertpapierabwicklung in T2S verwendet wird und vom Dedicated-Cash-Konto-Inhaber geführt ist.

Digital Asset

Ein digitaler Vermögenswert kann alles sein, was in digitaler Form vorliegt und Nutzungsrechte vorweisen kann. Als Beispiele hierfür gelten: Software, Logos, Illustrationen etc.

DNFBPs - Designated Non-Financial Businesses and Professions

Nach der Empfehlung der FATF sollten bestimmte nicht-finanzielle Berufe und Unternehmen ebenfalls bestimmten Regularien von Finanzinstituten unterliegen, da diese Geschäftspraktiken ein hohes Potenzial für Geldwäsche bieten. Folgende Berufe sind u.a. betroffen: Wirtschaftsprüfer, externe Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Casinos und andere Glücksspielanbieter, Unternehmensdienstleister, Edelmetallhändler, Händler für Edelsteine, Rechtsanwälte, Notare und andere unabhängige Rechtsanwälte, Immobilienmakler, Trusts.

DOJ - US Department of Justice

Justizministerium der Vereinigten Staaten

DPL - Denied Persons List

Die Liste der verweigerten Personen wird vom amerikanischen Büro für Industrie & Sicherheit (US BIS) veröffentlicht und listet Personen, Unternehmen und Organisationen, die gegen einen Handelsakt in den USA verstoßen haben. Damit verlieren die Gelisteten ihre Exportprivilegien in den USA. Nicht gelisteten Personen, Unternehmen und Organisationen ist es untersagt Exportgeschäfte mit den Gelisteten abzuwickeln.

DSGV - Deutscher Sparkassen- und Giroverband e. V.

Dachverband von zwölf regionalen Sparkassenverbänden auf Landesebene. Er trägt parallel die Verantwortung für die Organisation des Verbundsystems der Sparkassen-Finanzgruppe.

DTA - Datenträgeraustauschverfahren (auch DTAUS)

Ein Verfahren zum sicheren Austausch von Zahlungsdaten (innerhalb einer Unternehmen-Bank-Beziehung) im bargeldlosen Zahlungsverkehr. Im Rahmen einer angestrebten Vereinheitlichung des Zahlungsverkehrs kommt es zur Ablöse des DTA-Formats durch das neue Format pain.001. pain.001 unterliegt dabei dem ISO-20022-Standard zur Harmonisierung des internationalen Zahlungsverkehrs.

DTAUS

Siehe DTA

DTAZV - Datenträgeraustausch Auslandszahlungsverkehr

Ein 1986 analog zum DTAUS-Format beschlossenes Format zur belegfreien Abwicklung des Auslandszahlungsverkehrs.

DUAL USE GOODS - Güter mit doppeltem Verwendungszweck

Bezeichnet Güter, die grundsätzlich sowohl für zivile als auch für militärische Angelegenheiten eingesetzt werden können. Solche Güter unterliegen einer starken Regulierung, da sie zwar vordergründig als für die zivile Nutzung eingestuft werden können, allerdings nach Modifikationen auch für militärische oder den Einsatz bei terroristischen Aktivitäten in Frage kommen. Regulierungsbehörden weltweit fordern daher, auch Dual-Use-Güter im Kontext einer umfassenden Due Diligence miteinzubeziehen. Die entsprechende EU-Verordnung zu Dual-Use-Gütern stammt aus dem Jahr 2021. Die gegenwärtige Dual-Use-Liste der EU erfasst zehn Kategorien, die in fünf Gattungen untergliedert werden können. In der Liste finden sich verschiedenste Güter, angefangen von offensichtlich relevanten Gütern wie Drohnen bis hin zu auf den ersten Blick harmlosen Dingen wie Fasern oder Sensoren.

E

EAG - Eurasian Group on Combating Money Laundering and Financing of Terrorism

Die Eurasische Gruppe zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (EAG) ist ein regionales Gremium im Stil der FATF, das neun Länder umfasst: Belarus, China, Kasachstan, Kirgisistan, Indien, Russland, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan. Die EAG ist ein assoziiertes Mitglied der FATF.

EAR - Export Administration Regulations

Die vom U.S. BIS verwalteten Exportregularien dienen der Export- und Reexportkontrolle von US-Gütern.

EBA - European Banking Authority – Europäische Bankenaufsichtsbehörde

Eine unabhängige EU-Behörde mit Sitz in Paris. In Zusammenarbeit mit den nationalen Aufsichtsbehörden arbeitet sie an Beaufsichtigung und Regulierung des Bankensektors in Europa mit dem Ziel eines stabilen und effizienten europäischen Bankensektors.

EBA Clearing - Euro Banking Association Clearing

Von internationalen Banken gegründete Vereinigung (mit derzeit mehr als 50 beteiligten Banken), deren Aufgabe anfangs der Betrieb von EURO1 (= Großbetrags¬trans¬aktionen) war. Im Laufe der Zeit kam der Betrieb von STEP1 (= Kleinbetrags¬transaktionen), STEP2 (= Massenzahlungen) und 2013 bon MyBank (= elektronische Autorisierung von Onlinezahlungen) hinzu. Die EBA Clearing bietet ihre Services für den Zahlungsverkehr in Euro innerhalb Europas an. Seit ihrem Bestehen hat sich die EBA Clearing neben TARGET2 als Serviceanbieter für Settlement und Clearing etabliert.

eBAM - Electronic Bank Account Management.

Bezeichnet den Prozess der Automation bestimmter Prozesse zwischen Banken und deren Firmenkunden. Dazu gehören

  • Kontoeröffnung
  • Kontoschließung
  • Änderungen an Kontosettings (z. B. Limits)
  • Reports

Die Integration von eBAM geschieht auf der Grundlage von SWIFT und dem ISO-20022-Standard.

EDD - Enhanced Due Diligence

Die EDD als Teil der CDD fordert, dass risikoreiche Kunden einer genauen Prüfung und Risikobewertung unterzogen werden, und Maßnahmen getroffen werden, um diese Risiken zu minimieren. Die Aktivitäten und Transaktionen müssen derart überwacht werden, dass eine abweichende Handlung oder Aktivität des Kunden direkt in eine Meldung übergeht.

EDI - Electronic Data Interchange – Elektronischer Datenaustausch

Begriff aus dem Bereich der elektronischen Datenverarbeitung, der den Austausch von Daten mit Hilfe elektronischer Transferverfahren bezeichnet.

EDIFACT - Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport – Elektronischer Datenaustausch für Verwaltung, Handel und Verkehr

Ein von den Vereinten Nationen entwickelter sektorübergreifender internationaler Formatstandard zum Austausch elektronischer Daten zwischen Geschäftspartnern. Er ist Teil der EDI-Standards und wird künftig vom ISO-20022-konformen Camt-Format abgelöst.

EFT - Electronic Funds Transfer

Digitale Geldbewegung von einem Bankkonto zu einem anderen. Dies kann innerhalb eines Finanzinstituts oder zwischen verschiedenen Finanzinstituten geschehen. Das Bankpersonal wird bei dieser Art Transaktion nicht direkt beteiligt.

EGFIU - Egmont Group (of Financial Intelligence Units)

Die Vereinigung von 166 weltweit tätigen FIUs. Die EGFIU bietet eine Plattform zum Austausch im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.

EIFR - European Institute for Financial Regulation

Das Europäische Institut für Finanzregulierung wurde 2008 mit der Zielsetzung zur Verbesserung des gegenseitigen Verständnisses zwischen Regulierungsbehörden gegründet.

EKYC - Electronic Know Your Customer

Eine elektronische Identitäts- und Hintergrundsüberprüfung, die im Rahmen von regulatorischen Vorgaben zur Identifikation eines Klienten notwendig ist. Dabei wird der Prozess durch papierlose, unbürokratischere Schritte verschlankt.

EPC - European Payment Council – Europäischer Zahlungsverkehrsausschuss

Gegründet 2002 vom europäischen Bankensektor zur Errichtung von SEPA, dessen Ziel die Umsetzung europaweiter Standards für den Massenzahlungsverkehr ist. Das EPC entscheidet und koordiniert Maßnahmen, die der Anpassung der SEPA-Verfahren dienlich ist. Die Mitgliederliste setzt sich zusammen aus der EBA (Euro Banking Association) sowie europäischen und nationalen Bankenvereinigungen.

EPI - European Payments Initiative – Europäische Zahlungsverkehrsinitiative

Die seit 2020 existierende Initiative hat das Ziel, eine europäische Lösung für den elektronischen Zahlungsverkehr zu entwickeln, die eine Alternative zu den Angeboten der bisher den Markt dominierenden US-Unternehmen (Apple, Visa etc.) bieten. In das Projekt involviert sind eine Vielzahl an Banken sowie die Zahlungsdienstleister Nets und Worldline.

ESAAMLG - Eastern and Southern Africa Anti-Money Laundering Group

Ein regionales Gremium im Stil der FATF, das Länder von der östlichen Region Afrikas bis hinunter zur Südspitze Afrikas umfasst.

EURO1

Ein so genanntes RTGS-(Real-Time-Gross Settlement-)System, das Euro-Transfers mit hoher Dringlichkeit bzw. Priorität abarbeitet. Es wird von der EBA Clearing betrieben und stellt ein Zahlungssystem für Großgeldbeträge dar, das von europäischen Banken genutzt wird. EURO1 arbeitet mit der Nachrichteninfrastruktur und IT-Infrastruktur von SWIFT und unterliegt deutschem Recht.

Europol

Europol ist die Strafverfolgungsbehörde der Europäischen Union. Deren Hauptziel ist es, ein sichereres Europa zum Nutzen aller EU-Bürger zu erreichen.

EV - Electronic Verification

Bei der elektronischen Überprüfung werden verschiedene Kriterien mithilfe von bestimmter Software miteinander verglichen und abgeglichen. Bei Personen können diese Kriterien Namen, Geburtsdatum, Geschlecht etc. umfassen.

F

False Negative

In einem Screeningprozess wird eine Übereinstimmung mit bspw. einer Sanktionsliste fälschlicherweise nicht erkannt, obwohl eine Übereinstimmung vorliegt.

False Positive

In einem Screeningprozess wird eine Übereinstimmung mit einer Sanktionsliste angezeigt, die sich jedoch bei genauerer Überprüfung als Falschalarm herausstellt.

FATCA - Foreign Account Tax Compliance Act

US-Bürger und Green Card-Besitzer sind in den USA dazu verpflichtet, sämtliche Einkommenssteuer relevante Informationen über Konten und Einkünfte im Ausland offenzulegen und diese zu melden, sodass keine (ausländisches) Einkommen verheimlicht werden kann.

FATF - Financial Action Task Force

Die globale Kontrollinstanz für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, die internationale Richtlinien und Standards zur Bekämpfung von Finanzkriminalität setzt.

FCA - Financial Conduct Authority

Eine unabhängige Finanzmarktaufsicht in Großbritannien mit dem Ziel, Finanzmärkte für ihre Nutzer fair zu gestalten. Die FCA unterliegt dem Parlament und dem Finanzministerium.

FCPA - Foreign Corrupt Practices Act

Der FCPA, einer der am schnellsten wachsenden Bereiche des Rechts und der Unternehmens-Compliance, ist aufgrund der Globalisierung der Wirtschaft und des energischen Engagements der US-Regierung bei der Durchsetzung ein größeres Anliegen geworden. Das Gesetz stellt für in den USA gelistete Unternehmen unter Strafe, Geschäfte durch Bestechung eines Regierungsbeamten eines anderen Landes zu erlangen.

FEP - Financially Exposed Person

Personen, die im KYC-Prozess identifiziert und mit besonderer Sorgfalt überprüft werden sollten, da sie in den größten Unternehmen der Welt leitende Positionen (Management, Vorstand) wahrnehmen.

FIN - Financial Messaging

Ein von SWIFT angebotener Nachrichtendienst für den sicheren Austausch von MT-Nachrichten (mt = message type). Dabei kommt eine größere Anzahl verschiedener Nachrichtentypen zum Einsatz, abhängig vom Finanzgeschäft, das unterstützt werden soll. FIN wird laut Angaben von SWIFT weltweit und von mehr als 11.000 Finanzinstituten genutzt.

FinCEN - Financial Crimes Enforcement Network

Die Aufgabe des Financial Crimes Enforcement Network ist es, das Finanzsystem vor illegaler Nutzung zu schützen, Geldwäsche und damit verbundene Verbrechen einschließlich Terrorismus zu bekämpfen und die nationale Sicherheit durch den strategischen Einsatz von Finanzbehörden und die Sammlung, Analyse und Verbreitung von Finanzinformationen zu fördern.

FIU - Financial Intelligence Unit

Financial Intelligence Unit (FIU) ist die international gebräuchliche Bezeichnung für staatliche Dienststellen, die im Rahmen der Bekämpfung der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung für Finanztransaktionsuntersuchungen zuständig sind. Gemäß internationalen und in der Regel davon abgeleiteten nationalen Regelungen erhalten die nationalen FIUs von Kreditinstituten und anderen Finanzintermediären Meldungen über verdächtige Finanztransaktionen. Die FIUs sind entweder selbst Strafverfolgungsbehörden oder arbeiten mit diesen und den Finanzmarktaufsichtsorganen zusammen. Im Bereich der internationalen Kooperation sind die Arbeitsgruppe Financial Action Task Force on Money Laundering und die Egmont Group of Financial Intelligence Units von Bedeutung.

Fristentransformation

Im Finanzsektor bedeutet es, die unterschiedlichen Ansprüche an die Laufzeit durch die verschiedenen Stakeholder – also von Gläubigern (etwa den Sparern) und Schuldnern (beispielsweise Unternehmen, die Kredite aufnehmen wollen) – in Einklang zu bringen.

FSE List - Foreign Sanctions Evaders List

Die OFAC veröffentlicht eine Liste mit US-ausländischen Personen, Unternehmen oder Organisationen, die entweder direkt, indirekt versucht haben, gegen US-Sanktionen zu verstoßen. Untersagt sind alle Transkationen innerhalb der USA mit FSEs.

FSRB - Financial Action Task Force-Style Regional Body

9 FATF-ähnliche regionale Gremien mit ähnlichen Formen und Funktionen wurden für bestimmte Regionen eingerichtet. Asia/Pacific Group on Money Laundering (APG) in Sydney, Australia; Caribbean Financial Action Task Force (CFATF) in Port of Spain, Trinidad and Tobago; Eurasian Group (EAG) in Moscow, Russia; Eastern & Southern Africa Anti-Money Laundering Group (ESAAMLG) in Dar es Salaam, Tanzania; Central Africa Anti-Money Laundering Group (GABAC) in Libreville, Gabon; Latin America Anti-Money Laundering Group (GAFILAT) in Buenos Aires, Argentina; West Africa Money Laundering Group (GIABA) in Dakar, Senegal; Middle East and North Africa Financial Action Task Force (MENAFATF) in Manama, Bahrain; Council of Europe Anti-Money Laundering Group (MONEYVAL) in Strasbourg, France (Council of Europe).

FTFs - Foreign Terrorist Fighters

Personen, die aus ihrem Heimatland in ein Krisengebiet reisen, um sich dort Terrororganisationen anzuschließen und vor Ort entweder aktiv kämpfend oder unterstützend tätig zu sein.

FX - Foreign Exchange

Handel einer ausländischen Währung in eine andere.

G

GABAC - Task Force on Money Laundering in Central Africa

Ein regionales Gremium im Stil der FATF in Zentralafrika

Gelddienstleistungsgeschäft

Eine natürliche oder juristische Person, die in einer oder mehreren der folgenden Tätigkeiten geschäftlich regelmäßig oder nicht regelmäßig tätig ist und deren Haupttätigkeit die Umwandlung oder der Transfer von Geld ist. Ab einer Umsetzung von 1000$ pro Tag ist der Schwellenwert erreicht und diese/s Person/Unternehmen ist ein MSB und unterliegt den nationalen und internationalen Gelddienstleistungs-Regularien. Folgende Tätigkeiten sind aufgeführt: (1) Devisenhändler oder -umtauscher (2) Scheckeinlöser (3) Aussteller von Reiseschecks, Zahlungsanweisungen oder Wertpapieren (4) Verkäufer oder Einlöser von Reiseschecks, Zahlungsanweisungen oder Wertpapieren (5) Geldübermittler (6) U.S. Postaldienstleistung

Geldtransferverordnung

Eine Verordnung der EU, die Teil des Aktionsplanes zur Bekämpfung von Terrorismus und Geldwäsche ist. Sie verlangt von Finanzinstituten im Zahlungsverkehr, die Daten des Absenders und Empfängers auf Vollständigkeit zu prüfen. Um den Anforderungen der Verordnung Folge zu leisten, müssen die IT-Systeme der Institute alle relevanten Daten (Zahlungsdaten und Kundendaten) zeitnah hinsichtlich möglicher Verstöße gegen Sanktionen filtern. Sofern es Auffälligkeiten gibt, müssen sie angezeigt und weiterverfolgt werden. Des Weiteren ist zu beachten, dass bei Transaktionen bis 1000 € innerhalb der EU die Kontonummern der Beteiligten sowie auf Anfrage auch weitere Elemente, wie z. B. der Name, mitgesendet werden müssen. Geht die Transaktion in einen Drittstaat, sind die Anforderungen dieselben, die 1000 € Grenze entfällt jedoch. Wichtig ist auch die Vollständigkeit der Datensätze, da die Daten einer qualitativen Prüfung unterzogen werden sollen (z. B. ausreichende Länge des Namens etc.) und ein Niveau der Datenqualität nicht unterschritten werden darf. Je nach Hintergrund der Zahlungen (etwa aus der EU oder von außerhalb) gilt es außerdem, unterschiedliche Maßnahmen der Prüfung zu setzen. Ob Echtzeitüberwachung oder nachträgliche Überwachung – die Verordnung verlangt von Finanzinstituten eine risikobasierte Vorgangsweise. Bei Zuwiderhandlung drohen Strafen von fünf Millionen € oder 10 % des Jahresumsatzes oder auch Konsequenzen für die Führungsebene des Instituts (z. B. temporäres Verbot für Führungsaufgaben).

Geldwäsche

Geldwäsche ist der Prozess, illegal erwirtschaftete Gelder oder Vermögensgegenstände verschleiert in den legalen Finanz- oder Wirtschaftskreislauf einzuschleusen. Dabei werden die Herkunft, die Bewegeung und das Ziel des Geldes durch Verteilung der Geldströme verdeckt gehalten und als legale Bestände ausgewiesen. Weit verbreitet sind die 3 Phasen der Geldwäsche: 1. Platzierung - Dabei muss das Geld in den Wirtschaftskreislauf gelangen, dies geschieht häufig durch Strohmänner, die bspw. Gelder in kleinen Beträgen auf eine Vielzahl von Konten einzahlen. 2. Umschichtung - Die Umschichtung hat zum Ziel, dass keine Verbindung zur Straftat hergestellt werden kann. Dies wird durch viele, komplexe, undurchsichtige Transaktionen erreicht. 3. Integration - Die Integration schließt den Kreislauf, da das Geld nun legitimiert, durch erstellte Belege und Bescheinigungen im Wirtschaftskreislauf unterwegs ist und nicht mehr mit einer Straftat in Verbindung gebracht werden kann, jetzt jedoch als rein legitimes Geld genutzt werden kann.

Geldwäschebeauftragter

Geldwäschebeauftragte befassen sich in Unternehmen mit der Umsetzung und der Überwachung des Anti-Geldwäsche-Programms, dabei sind sie Ansprechpartner für alle offiziellen Strafverfolgungs- und Regulierungsbehörden, die sich mit der Bekämpfung von Geldwäsche befassen. Für die Erledigung der Aufgaben erhält er Zugang zu allen relevanten Informationen und Mitteln und ist direkt berichtspflichtig an die Geschäftsführung.

GFSC - Guernsey Financial Services Commission

Die Finanzdienstleistungskommission in Guernsey beaufsichtigt und reguliert Lizenzen im Bank-, Treuhand-, Versicherungs- und Investmentsektor. Dabei richtet sich die GFSC nach den internationalen Standards der FATF, BCBS und weiteren regulierenden Institutionen im Versicherungs- und Investmentbereich.

GIABA - Inter-Governmental Action Group against Money Laundering in West Africa

Westafrikanische Institution zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung mit dem Ziel und der Verantwortung, die Mitgliedsstaaten hinsichtlich ihrer Kapazitäten zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu unterstützen.

GOOD-GUY-LISTE

Die Liste enthält etwa Vertragspartner, die zwar zu einem Treffer beim Screening geführt haben, die aber als unproblematisch eingestuft sind.

GPI - Global Payments Innovation

Ein Service von SWIFT, der den internationalen Zahlungsverkehr transparenter und schneller machen soll. Bei GPI meldet die Bank des Schuldners eine Überweisung ergänzend zu den SWIFT-Nachrichten an eine zentrale Datenbank, ebenso wie alle an der Transaktion beteiligten Banken Verbuchung und Gebühren dorthin melden. Durch ein spezielles Zugriffsrecht weiß die Schuldnerbank zu jedem Zeitpunkt, wo sich die Zahlungsmittel gerade befinden und welche Gebühren bisher angefallen sind.

GPML - Global Program against Money Laundering

Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung haben das Globalprogramm gegen Geldwäsche, Erträgen aus Straftaten und Terrorismusfinanzierung gegründet, um die Mitgliedsstaaten im Aufbau und der Stärkung von Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu unterstützen.

GRC - Governance, Risk and Compliance

Handlungsmaximen als Voraussetzung für eine erfolgreiche Unternehmensführung. Dabei ist Governance die ethische und verantwortungsvolle Unternehmensführung gegenüber allen Interessensgruppen. Risk bezeichnet das Risikomanagement, dass durch frühzeitiges Erkennen von Risiken und der Einleitung von Gegenmaßnahmen die Gefährdung zur Erreichung der Unternehmensziele verringert oder vermeidet. Compliance beschreibt die Einhaltung von Regelungen und Gesetzen, die sowohl in externer Form (Organisationen, Staatsvorschriften etc.) als auch interner Form (interne Recycling- / Umweltregelungen) auftreten können.

Greylist

Die FATF listet Länder, die ein hohes Risiko im Hinblick auf Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Proliferationsfinanzierung aufweisen und sich dazu entscheiden, gemeinsam mit der FATF an den Defiziten zu arbeiten. Mit der Entscheidung zur Verbesserung der aktuellen Zustände werden die jeweiligen Länder auf die Greylist gesetzt und unter besondere Beobachtung der FATF gesetzt. Dabei werden die Umsetzung von Maßnahmen und die Einhaltung des Zeitplans regelmäßig kontrolliert. Die FATF-Greylist bezieht sich nur auf die USA. Andere Jurisidiktionen, wie z.B. die EU haben auch eigene Listen.

GSB - Government or State Owned Body

Öffentlich-rechtliche Unternehmen werden durch den Staat kontrolliert. Der Staat hat entweder eine Voll-, Mehrheits-, oder Minderheitsbeteiligung.

GTB - Global Transaction Banking

Zielt auf das Geschäft mit Finanzdienstleistern und Firmenkunden ab. Zu den dabei angebotenen Leistungen gehören unter anderen etwa die Finanzierung internationaler Geschäfte sowie die Zahlungsabwicklung von inländischen, aber auch grenzüberschreitenden Zahlungen.

GwG - Geldwäschegesetz (German Anti-Money Laundering Act)

Gesetz über das Aufspüren von Gewinnen aus schweren Straftaten. Das Gesetz benennt "Verpflichtete", die durch ihre Tätigkeit zum Schutz des (Finanz-)Markts und dessen Teilnehmern besonderen gesetzlichen Auflagen unterliegen. U.a. aufgezählt werden: Finanz- und Kreditinstitute, Versicherungen, Wirtschaftsprüfer etc.

H

HMT - Her Majesty's Treasury (HM Treasury)

Das britische Finanzministerium (HM Treasury) ist das Wirtschafts- und Finanzministerium der Regierung. Es behält die Kontrolle über die öffentlichen Ausgaben, gibt die Richtung der britischen Wirtschaftspolitik vor und arbeitet daran, ein starkes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu erreichen.

HMT-Liste - Her Majesty's Treasury List – Liste des Finanzministeriums von Großbritannien

Die ehemals von der Bank of England (BOE) veröffentlichte "Consolidated List of Financial Sanctions Targets in the UK" wird nun durch das HMT verwaltet und publiziert. Das Finanzministerium veröffentlicht diese Liste, die, ebenso wie die Liste der EU, der Bekämpfung von Geldwäsche und Verhinderung von Terrorismus-finanzierung dienen soll und neben den von der EU beschlossenen Sanktionen auch spezifisch britische Einträge enthält.

HNI /HNWI - High-Net-Worth Individuals

Vermögende Privatkunden mit mindestens 1 Mio. USD liquiden Mitteln.

Host-System

Eine zentrale Datenverarbeitung, auf die unterschiedliche Computersysteme oder Programme zugreifen können. Der Host erlaubt sowohl den lokalen Zugriff als auch den Fernzugriff.

HVPS+

Der Name einer Projektgruppe unter Schirmherrschaft von SWIFT und weltweit tätigen Großbanken, die seit 2016 an der Definition und Verfeinerung von Durchführungsstandards bezüglich Großbetragszahlungen arbeitet.

I

IBC - International Business Company

Unternehmen, auch bekannt als Offshore-Unternehmen, die durch die Unternehmensgründung in bestimmten Jurisidktionen steuerneutral sind.

ICC - International Chamber of Commerce (Internationale Handelskammer)

Die ICC beschreibt sich selbst wie folgt: Wir sind der institutionelle Vertreter von mehr als 45 Millionen Unternehmen in über 100 Ländern mit der Mission, die Wirtschaft für alle zum Laufen zu bringen, jeden Tag, überall. Durch eine einzigartige Mischung aus Interessenvertretung, Lösungsansätzen und Standardsetzung fördern wir den internationalen Handel, verantwortungsvolles Geschäftsverhalten und einen globalen Regulierungsansatz und bieten darüber hinaus marktführende Dienstleistungen zur Streitbeilegung.

ID&V - Identification & Verification

Screening und Verifizierung von Personen, die sich auf eindeutige biometrische Merkmale beziehen, wie z. B.: Gesichts-, Fingerabdruck-, oder Stimmerkennung. ID&V wird u. a. für Online-Zahlungen und Reisebuchungen verwendet.

IdP / IDP - Identity Provider

Ein Service, der digitale Identitäten sammelt, koordiniert und überprüft. Unternehmen nutzen diesen Service, um Benutzern oder Geräten unterschiedliche Rechte (beim Login-Verfahren / Ausführen von Transaktionen) zu vergeben.

IMF - International Monetary Fund

Der IWF beschreibt sich selbst als eine Organisation von 190 Ländern, die daran arbeitet, die globale währungspolitische Zusammenarbeit zu fördern, die finanzielle Stabilität zu sichern, den internationalen Handel zu erleichtern, eine hohe Beschäftigung und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu fördern und die Armut in der Welt zu verringern.

IMOLIN - International Money Laundering Information Network

IMOLIN beschreibt sich selbst wie folgt: Das International Money Laundering Information Network (IMoLIN), ein internetbasiertes Netzwerk, das Regierungen, Organisationen und Einzelpersonen bei der Bekämpfung von Geldwäsche unterstützt. IMoLIN wurde in Zusammenarbeit mit den führenden Anti-Geldwäsche-Organisationen der Welt entwickelt. Es beinhaltet eine Datenbank über die Gesetzgebung und Regulierung in der ganzen Welt (AMLID), eine elektronische Bibliothek und einen Veranstaltungskalender im Bereich der Geldwäschebekämpfung.

ISO - Internationale Organisation für Normung

Ein in der Schweiz ansässiges internationales Normungsgremium, dem mehr als 160 nationale Normierungsorganisationen als Mitglieder angehören. Die Organisation beschäftigt sich mit der Entwicklung weltweiter Normen in multiplen Bereichen und der Zielsetzung durch Vereinheitlichung den internationalen Handel zu erleichtern.

ISO 20022

Der neue weltweite Standard für den Zahlungs¬verkehr bei Zahlungen mit Großbeträgen in Echtzeit sowie bei Massenzahlungen. So stellen etwa das Eurosystem und SWIFT im Zahlungsverkehr in den nächsten Jahren auf das XML-Format von ISO 20022 um (bisher wurden MT-Formate genutzt, diese Formate laufen aber voraussichtlich 2025 aus). Dabei soll ISO 20022 in mehrfacher Hinsicht Verbesserung bringen – es soll sicherer, effizienter und unbegrenzt erweiterbar sein. Auch eine höhere Automatisierung, Fortschritte bei Betrugsprävention und ein höheres Maß an Wettbewerb wird mit ISO 20022 angestrebt. Die XML-Formate der ISO 20022 sind in der Lage, alle wesentlichen Aktionen in Verbindung mit Bankkonten abzubilden.

ITAR - International Traffic in Arms Regulations

Der US-amerikanische ITAR reguliert die Weitergabe, den Export sowie die Servicearbeiten an US-amerikanischen Verteidigungsgütern und Verteidigungstechnologien.

IVTS - Informal Value Transfer System

Ähnlich wie im BMPE ist auch das IVTS ein alternatives Überweisungssystem. Auch hier werden die Werte nicht physisch transferriert, sondern ohne Dokumente über illegale internationale Organisationen über Strohmänner verteilt.

IWF - Internationaler Währungsfonds

Der IWF beschreibt sich selbst als eine Organisation von 190 Ländern, die daran arbeitet, die globale währungspolitische Zusammenarbeit zu fördern, die finanzielle Stabilität zu sichern, den internationalen Handel zu erleichtern, eine hohe Beschäftigung und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu fördern und die Armut in der Welt zu verringern.

J

JMLIT - Joint Money Laundering Intelligence Taskforce

Die Joint Money Laundering Intelligence Taskforce (JMLIT) ist ein britisches Gremium zur Unterstützung und Verbesserung der öffentlich-privaten Zusammenarbeit. Die JMLIT bietet eine Plattform, auf der Regierungsbehörden und Banken (oder andere private Unternehmen) Informationen über Geldwäsche austauschen können.

JMLSG - Joint Money Laundering Steering Group

Die Joint Money Laundering Steering Group (JMLSG) ist ein britisches, privatwirtschaftliches Gremium, dass einen Leitfaden herausgibt, um seine Mitgliederverbände in der Bekämpfung gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in deren jeweiligen Sektoren zu unterstützen. Die Richtlinien sind nicht rechtsverbindlich.

K

KI - Künstliche Intelligenz

KI beschäftigt sich mit intelligentem Verhalten in künstlichen Maschinen (mittels Computern und IT-Unterstützung) Das Ziel ist es, den Computern intelligentes Verhalten und maschinelles Lernen beizubringen, sodass sie sich ohne menschliche Hilfe weiterentwickeln können.

KID - Kontoinformationsdienste

siehe Thema AISP

Korrespondenzbank

Bezeichnet im Bankjargon ein im Ausland ansässiges Kreditinstitut, zu dem ein inländisches Kreditinstitut eine ständige geschäftliche Verbindung unterhält, um darüber den Auslandszahlungsverkehr abwickeln zu können.

Kryptowährung

Ein digitales Zahlungsmittel, das auf der Blockchain-Technologie basiert und mit einem meist dezentralen und kryptographischen Zahlungssystem abgesichert ist. Diese Kryptowährungen unterliegen noch keiner Banken- oder Staatsregulierung.

KYBP - Know Your Business Partner

Dabei geht es darum zu verstehen, mit welchen Parteien man als Organisation zusammenarbeitet und welche Parteien die Organisation beeinflussen. Technologisch gesehen geht es um unscharfe und phonetische Suche, Profilerstellung, Identitätsprüfung, digitale Due Diligence und vieles andere mehr.

KYC - Know Your Costumer

Es geht darum zu verstehen, mit wem man Geschäfte macht, und solche Beziehungs- und Geschäftsrisiken zu identifizieren und zu managen, die nicht notwendigerweise, aber oft mit dem operativen Geschäft und dem Compliance-Risikomanagement verbunden sind. Dabei werden (Neu-)Kunden eines Kreditinstituts einer genauen Geschäfts- und Privatdatenprüfung unterzogen. Zweck dieser Kundenüberprüfung ist die Prävention von Wirtschaftskriminalität (Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung, Korruption etc.) auf Grundlage der in den jeweiligen Ländern geltenden Anti-Geldwäsche-Gesetze.

KYCC - Know Your Customer's Customer (Kenne den Kunden Deines Kunden)

KYCC ist der erweiterte KYC-Prozess. Um die Risiken von Finanzkriminalität zu minimieren, werden Daten über die Kunden des eigenen Kunden gesammelt und analysiert, so dass nachvollziehbar wird, mit wem der eigene Kunde Geschäfte macht.

KYE - Know Your Employee (Kenne Deine Mitarbeiter)

Verstehen, wer Deine Mitarbeiter sind, und was sie für einen Hintergrund haben. Der KYE Prozess soll Verhaltensauffälligkeiten eines Mitarbeiters aufzeigen.

KYT - Know Your Transaction (Kenne Deine Transaktion)

Die Erkennung von risikoreichen und anormalen Transaktionen durch die Analyse von Transaktionsdaten, die nur schwer zu manipulieren sind.

L

LEI - Legal Entity Identifier – Rechtsträgerkennung

Wurde 2012 implementiert und bezeichnet eine weltweit unverwechselbare Kennung für Rechtsträger im Kapitalmarkt. In der Praxis handelt es sich um einen zwanzigstelligen alphanumerischen Code, der als Mindeststandard folgende Angaben enthält:

  • Hauptniederlassungsanschrift
  • Anschrift zum Zeitpunkt der Gründung
  • Datum der ersten LEI-Zuweisung
  • Offizieller Name des Rechtsträgers bzw. der Firma
  • Datum der bisher letzten Abänderung des LEI-Vermerks
  • Hinweis auf Kennung im Handelsregister
  • Beendigungsdatum des LEI-Eintrags (sofern vorhanden)

M

MaRisk - Minimum Requirements for Risk Management

Deutsche Kreditinstitute unterliegen der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht). Diese hat Mindestanforderungen an das Risikomangement herausgegeben, die für alle Kreditinstitute in Deutschland bindend sind.

Match

Wird nach einem Screening-Prozess, indem das System die eigene (Kunden-)Datenbank mit den (inter-)nationalen Sanktionslisten abgleicht, ein Treffer erzielt, wird dieser Treffer als Target Match bezeichnet.

MENAFATF - Middle East and North Africa Financial Action Task Force

Ein regionales Gremium im Stil der FATF im Nahen Osten und in Nordafrika.

MER - Mutual Evaluation Report

Die FATF beschreibt die ""gegenseitige Evaluation"" wie folgt: Gegenseitige Evaluierungen der FATF sind ausführliche Länderberichte, die die Umsetzung und Wirksamkeit von Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung analysieren. Gegenseitige Evaluierungen sind Peer Reviews, bei denen Mitglieder aus verschiedenen Ländern ein anderes Land bewerten. Ein Bericht zur gegenseitigen Evaluierung liefert eine ausführliche Beschreibung und Analyse des Systems eines Landes zur Verhinderung des kriminellen Missbrauchs des Finanzsystems sowie gezielte Empfehlungen an das Land zur weiteren Stärkung seines Systems.

ML - Money Laundering

Geldwäsche ist der Prozess, illegal erwirtschaftete Gelder oder Vermögensgegenstände verschleiert in den legalen Finanz- oder Wirtschaftskreislauf einzuschleusen. Dabei werden die Herkunft, die Bewegeung und das Ziel des Geldes durch Verteilung der Geldströme verdeckt gehalten und als legale Bestände ausgewiesen. Weit verbreitet sind die 3 Phasen der Geldwäsche: 1. Platzierung - Dabei muss das Geld in den Wirtschaftskreislauf gelangen, dies geschieht häufig durch Strohmänner, die bspw. Gelder in kleinen Beträgen auf eine Vielzahl von Konten einzahlen. 2. Umschichtung - Die Umschichtung hat zum Ziel, dass keine Verbindung zur Straftat hergestellt werden kann. Dies wird durch viele, komplexe, undurchsichtige Transaktionen erreicht. 3. Integration - Die Integration schließt den Kreislauf, da das Geld nun legitimiert, durch erstellte Belege und Bescheinigungen im Wirtschaftskreislauf unterwegs ist und nicht mehr mit einer Straftat in Verbindung gebracht werden kann, jetzt jedoch als rein legitimes Geld genutzt werden kann.

MLRO - Money Laundering Reporting Officer

Geldwäschebeauftragte befassen sich in Unternehmen mit der Umsetzung und der Überwachung des Anti-Geldwäsche-Programms, dabei sind sie Ansprechpartner für alle offiziellen Strafverfolgungs- und Regulierungsbehörden, die sich mit der Bekämpfung von Geldwäsche befassen. Für die Erledigung der Aufgaben erhält er Zugang zu allen relevanten Informationen und Mitteln und ist direkt berichtspflichtig an die Geschäftsführung.

MONEYVAL - Committee of Experts on the Evaluation of Anti-Money Laundering Measures

Der Expertenausschuss definiert sich selbst wie folgt: Das Committee of Experts on the Evaluation of Anti-Money Laundering Measures and the Financing of Terrorism - MONEYVAL ist ein ständiges Überwachungsgremium des Europarates, das mit der Aufgabe betraut ist, die Einhaltung der wichtigsten internationalen Standards zur Bekämpfung der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung und die Wirksamkeit ihrer Umsetzung zu bewerten sowie Empfehlungen an die nationalen Behörden hinsichtlich notwendiger Verbesserungen ihrer Systeme abzugeben.

MSB - Money Services Business

Eine natürliche oder juristische Person, die in einer oder mehreren der folgenden Tätigkeiten geschäftlich regelmäßig oder nicht regelmäßig tätig ist und deren Haupttätigkeit die Umwandlung oder der Transfer von Geld ist. Ab einer Umsetzung von 1000$ pro Tag ist der Schwellenwert erreicht und diese/s Person/Unternehmen ist ein MSB und unterliegt den nationalen und internationalen Gelddienstleistungs-Regularien. Folgende Tätigkeiten sind aufgeführt:

  1. Devisenhändler oder -umtauscher
  2. Scheckeinlöser
  3. Aussteller von Reiseschecks, Zahlungsanweisungen oder Wertpapieren
  4. Verkäufer oder Einlöser von Reiseschecks, Zahlungsanweisungen oder Wertpapieren
  5. Geldübermittler
  6. U.S. Postaldienstleistung

MT - Message Types – Nachrichtenkategorien

Bezeichnet jene klassischen Nachrichtentypen, die auf dem FIN-Dienst Verwendung finden, der von SWIFT angeboten wird und dem ISO-15022-Standard entspricht.

MT 0**

MT-Nachrichten beginnend mit 0** sind Systemmeldungen

MT 1**

MT-Nachrichten beginnend mit 1** betreffen Kundenzahlungen

MT 101

Der MT-101-Nachrichtentyp wird im Rahmen eines Überweisungsauftrages Kunde an Bank gesendet. Er wird verwendet, wenn der Kunde um eine Abbuchung von seinem Konto bei seiner Bank oder einer anderen Bank anfragt. MT 101 wird eingesetzt, um Überweisungen
a) zwischen einzelnen Konten des Kunden und
b) zu Gunsten eines Dritten (entspricht in ISO 20022 dem Format pain.001) zu ersuchen.

MT 103

Der MT-103-Nachrichtentyp wird im Rahmen eines Kundenüberweisungsauftrages Bank an Kunde gesendet und veranlasst eine Überweisung. Mit diesem Nachrichtentyp wird eine Überweisung angewiesen, bei der zumindest eine Partei kein Finanzinstitut ist. Die Nachricht wird dabei von der Bank des Auftraggebers (oder in ihrem Namen) an die Bank des Empfängers gesendet (entspricht in ISO 20022 pacs.008)

MT 2**

MT-Nachrichten beginnend mit 2** betreffen Überträge zwischen Kreditinstituten

MT 202

Der MT-202-Nachrichtentyp wird im Rahmen einer Überweisung zwischen Finanzinstituten gesendet. MT 202 erbittet grundsätzlich eine Überweisung zwischen Finanzinstitutionen. Die Nachricht wird dabei von der auftraggebenden Bank (oder in ihrem Namen) an die Empfängerbank gesendet und löst eine Überweisung an die Empfängerbank aus. Um diese Nachricht zu nutzen, müssen alle Parteien Finanzinstitute sein (entspricht in ISO 20022 pacs.009).

MT 202COV

Der MT-202COV-Nachrichtentyp wird, wie MT 202, im Rahmen einer Überweisung zwischen Finanzinstituten gesendet, allerdings nur in speziellen Fällen. MT 202COV findet nur Verwendung insofern es sich um eine Kundenüberweisung, die mit der Deckungsmethode veranlasst wurde, handelt. Auch in diesem Fall müssen alle Parteien Finanzinstitute sein (entspricht ISO 20022 pacs.009COV).

MT 204

Der MT-204-Nachrichtentyp wird im Rahmen einer Interbanken-Lastschrift verwendet. Er fordert Finanzmittel von an SWIFT teilnehmenden Banken. Mittels MT 204 weist der Absender (z. B. Börse, Finanzinstitut) den Empfänger der Nachricht an, das Konto eines Dritten mit einem Betrag zu belasten, der dem Absender dann gutgeschrieben wird (entspricht ISO 20022 pacs.010).

MT 205

Der MT-205-Nachrichtentyp wird im Rahmen der Information über die Durchführung einer Überweisung zwischen Finanzinstituten verwendet, und zwar, wenn es um die Weiterleitung von Überweisungsaufträgen geht, bei denen sich Absender und Empfänger im selben Land befinden. Auch in diesem Fall müssen alle involvierten Parteien Finanzinstitute sein (entspricht ISO 20022 pacs.009).

MT 210

Der MT-210-Nachrichtentyp dient der Ankündigung eines Geldeinganges. Damit kommuniziert der Kontoinhaber (oder ein Bevollmächtigter) seiner Bank, dass in Kürze Mittelzuflüsse eingehen werden (entspricht ISO 20022 camt.057).

MT 3**

MT-Nachrichten beginnend mit MT 3** betreffen den Devisen- und Geldhandel

MT 300

Der MT-300-Nachrichtentyp dient der Bestätigung der Konditionen eines Devisengeschäftes

MT 4**

MT Nachrichten beginnend mit MT 4** betreffen Inkassi wie auch Kreditbriefe.

MT 400

Der MT-400-Nachrichtentyp wird im Rahmen einer Zahlungsmeldung bei Inkassi von der Inkassobank (oder in ihrem Namen) an die die Zahlung leistende Bank gesendet.

MT 5**

MT-Nachrichten beginnend mit MT 5** betreffen Wertpapiere.

MT 6**

MT-Nachrichten beginnend mit MT 6** betreffen Edelmetalle und Konsortialgeschäfte.

MT 7**

MT-Nachrichten beginnend mit MT 7** betreffen Dokumentenakkreditive und Garantien.

MT 700

Der MT-700-Nachrichtentyp wird im Rahmen einer Akkreditiveröffnung von der das Akkreditiv ausstellenden Bank an ein avisierendes Institut gesendet und enthält Eckpunkte des Akkreditivs.

MT 8**

MT-Nachrichten beginnend mit MT 8** betreffen Reisechecks.

MT 9**

MT-Nachrichten beginnend mit MT 8** betreffen Cash-Management und Kundeninformationen.

MT 940

Der MT-940-Nachrichtentyp wird für die Übersendung detaillierter Informationen bezüglich Kontobuchungen, also im Endeffekt eines Kontoauszuges, im Namen des Kunden an eine Bank verwendet.

MVTS - Money Value Transfer Services

MVTS sind Dienstleister, die Bargeld, Schecks, Überweisungsträger etc. annehmen, den Wert entweder speichern oder an den Begünstigten mittels Überweisung, Clearing transferieren. Dies können natürliche oder juristische Personen sein, die aufgrund ihrer Tätigkeit durch die Gelddienstleistungsaufsicht reguliert werden.

MX

Ein Nachrichtenstandard für Zahlungen und Berichte, der auf XML basiert. Dieser Standard wird im SWIFTNet eingeführt und soll – nach einer Übergangsphase in der beide Nachrichtenformate akzeptiert werden und die bis 2025 veranschlagt ist – den MT-Nachrichtentyp ablösen. Das Format MX basiert dabei auf dem ISO-20022-Format.

MyBank

Eine von einer Tochter der EBA Clearing angebotene Autorisierungslösung für Onlinezahlungen, mit der im europäischen Raum Bezahlvorgänge im Onlinehandel erledigt werden können.

MyStandards

Eine webbasierte Plattform, die von SWIFT zur Verwaltung und Umsetzung von Standards und damit verbundenen Marktpraktiken zur Verfügung gestellt wird.

N

Nachricht

Bedeutet im Kontext Finanzen eine Reihe von strukturierten Informationen, die zwischen den zwei Parteien, die an einer Transaktion involviert sind, ausgetauscht werden.

Name Screening

Teil des Überwachungsprozesses, indem der interne Datensatz (Kundenstammdaten oder Gegenparteistammdaten) gegen Namenslisten geprüft wird. Bezogen auf Due Diligence und KYC ist dies beim Onboarden eines jeden Kunden (für alle Institutionen, die unter diese Regulierung fallen) Pflicht.

O

OBO - Objecting Beneficial Owner

Ein Begriff aus dem Wertpapierbereich, der einen wirtschaftlich Berechtigten, der dem Wertpapierverwahrer mitgeteilt hat, dass dieser seine persönlichen Daten nicht an den Emittenten der Wertpapiere weitergeben darf, betrifft.

OECD - Organization For Economic Cooperation and Development

Ziel der OECD ist eine bessere Politik für ein besseres Leben. Die Organisation unterstützt ihre 37 Mitgliedsstaaten in Fragen der Wirtschaft, Entwicklung und Zusammenarbeit. Vorgänger dieser Organisation war die OEEC, die sich auf den europäischen Raum beschränkt hat.

OFAC - Office of Foreign Assets Control

Das Office of Foreign Assets Control (OFAC) des US-Finanzministeriums verwaltet und vollstreckt Wirtschafts- und Handelssanktionen auf der Grundlage der Außenpolitik und der nationalen Sicherheitsziele der USA gegen bestimmte ausländische Länder und Regime, Terroristen, internationale Drogenhändler, Personen, die an Aktivitäten im Zusammenhang mit der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen beteiligt sind, und andere Bedrohungen für die nationale Sicherheit, die Außenpolitik oder die Wirtschaft der Vereinigten Staaten.

Offshore Banking License

Eine Lizenz, die bedingt, dass die jeweiligen Banken keine Geschäfte mit den lokalen Bürgern oder in lokaler Währungen machen dürfen.

Offshore Financial Center

Orte in der Karibik oder auf den Mittelmeerinseln mit minimalen Anforderungen an Finanzmarktregulierung und -aufsicht. Ein OFC ist ein Land oder ein Rechtssystem, das Finanzdienstleistungen für Gebietsfremde in einem Umfang erbringt, das der Größe und der Finanzierung seiner inländischen Wirtschaft nicht angemessen ist. OFC sind bekannt für ihre Verschwiegenheit und als Steueroase mit einem minimalen Einkommenssteuersatz.

Open Banking

Öffnet Banken und deren Kundendaten gegenüber Dritten. Dies ermöglicht Drittanbietern, den bisher nur auf Bankdienstleistungen beschränkten Kunden weitere, neue – auf APIs basierende – Services anbieten zu können.

Operationelles Risiko

Bezeichnet im Finanzbereich das Risiko von Verlusten, die außerhalb des unternehmerischen Risikos liegen (meist im organisatorischen und kommunikativen Bereich angesiedelte Risiken). Dazu gehören etwa Aspekte wie menschliches Versagen, rechtliche Risiken aber auch externe Ereignisse.

OSFI - Office of the Superintendent of Financial Institutions

Das Office of the Superintendent of Financial Institutions (OSFI) ist eine unabhängige Bundesbehörde, die mehr als 400 bundesstaatlich regulierte Finanzinstitute und 1.200 Pensionspläne reguliert und beaufsichtigt, um festzustellen, ob sie sich in einer soliden finanziellen Verfassung befinden und ihre Anforderungen erfüllen.

P

P2P - Peer-to-Peer – Person zu Person

P2P-Zahlungen bezeichnen mobile Zahlungen, die mit einem Smartphone getätigt werden. In den meisten Anwendungsfällen handelt es sich um Sofortüber¬weisungen, oft von geringeren Beträgen von Mobiltelefon zu Mobiltelefon und von Privat zu Privat. Beispielsweise können so kleine Rechnungsbeträge, wie etwa Restaurantrechnungen oder Rechnungen für gemeinsame Geschenke, einfach geteilt werden. Die Beteiligten benötigen dazu nur die Telefonnummer der anderen und können Beträge einfach überweisen oder überwiesen bekommen.

pacs.008

Ein Nachrichtentyp nach ISO 20022, der der Kommunikation zwischen an einer Zahlung beteiligten Banken dient. Mit diesem XML-basierten Meldungstyp werden Kundenzahlungen zwischen den beteiligten Instituten kommuniziert und ausgetauscht

pain.001

Ein Nachrichtentyp nach ISO 20022 im Zahlungsverkehr. Dieser XML-basierte Meldungstyp wird bei Lastschriften oder Überweisungen in der Kommunikation Kunde an Bank angewendet.

pain.002

Ein Nachrichtentyp nach ISO 20022 im Zahlungsverkehr. Dieser XML-basierte Meldungstyp wird für Statusberichte (und Fehlerberichte) eingesetzt. Banken nutzen pain.002, um Kunden über den Status der von den Kunden eingegangenen Überweisungen zu informieren.

pain.008

Ein Nachrichtentyp nach ISO 20022 im Zahlungsverkehr. Dieser XML-basierte Meldungstyp wird bei der Übermittlung von Lastschriftverfahren von Kunden an ihre Bank eingesetzt

pain.013

Ein Nachrichtentyp nach ISO 20022 im Zahlungsverkehr. Der Nutzer dieses XML-basierten Meldungstyps ist hier ein Zahlungsempfänger. Dieser Zahlungsempfänger lässt mit pain.013 dem zur Zahlung Verpflichteten eine Zahlungsaufforderung zukommen.

Parser

Bezeichnet in der Informatik ein Computerprogramm, das die eingegebene Information zerteilt und die Daten anders anordnet bzw. in ein verständlicheres Format bringt, sodass sie in der Folge weiterverarbeitet werden können.

Pay-Link

Bezahlverbindung, über die man mittels Anklickens einen Geldbetrag an einen Empfänger, etwa ein Unternehmen, überweisen kann. Pay Links gibt es in verschiedenen Ausführungen, etwa über E-Mail oder Textnachricht

PCI DSS - Payment Card Industry Data Security Standard

Regelungen für alle Unternehmen und Institutionen, die Kreditkarten als Zahlungsmittel zulassen und somit Keditkartendaten verarbeiten, speichern und übertragen. Ziel der Regelungen ist, die betrügerische Kreditkartennutzung, besonders im Internet, zu reduzieren.

PCI SSC - Payment Card Industry Security Standards Council

Der Rat für Sicherheitsstandards wurde mit dem Ziel gegründet, die Sicherheit von Zahlungskontodaten weltweit durch die Entwicklung von Standards zu gewährleisten.

PEP - Politically Exposed Person / Politisch exponierte Person

Gemäß FATF sind politisch exponierte Personen: Personen, die im Inland mit herausragenden öffentlichen Funktionen betraut sind oder waren, zum Beispiel Staats- oder Regierungschefs, hochrangige Politiker, hochrangige Regierungs-, Justiz- oder Militärbeamte, Justiz- oder Militärbeamte, leitende Angestellte von Staatsunternehmen, wichtige politische Parteifunktionäre. Genauso verhält es sich mit Politikern aus anderen Ländern sowie für Personen mit hohem Amt in einer internationalen Organisation.

PISP - Payment Initiation Service Provider – Zahlungsauslösedienste (ZAD)

Drittanbieter, die von Kunden beauftragt Zahlungen im Namen der Kunden bei deren Online-Banking-Konto auslösen können. Dies wird den PISPs über einen API-Zugang zum Konto des Kunden ermöglicht.

Ponzi Scheme

Eine Form des Betrugs, bei der den Investoren glaubend gemacht wird, durch legitime Geschäftspraktiken ungewöhnlich hohe Renditen zu erhalten. Die Investoren wurden nach dem Schneeballsystem bezahlt, sodass die Einkünfte durch neue Investoren die Renditezahlungen der jüngeren Investoren decken, bis das System auseinanderbricht. Das Ponzi-Scheme ist auf den italienischen Immigranten Charles Ponzi zurückzuführen, der 1903 in die USA einreiste und dort seine Betrugsmache startete.

PSD2 - Payment Services Directive 2

Richtlinie, die es Zahlungsdienstleistern mit entsprechenden Zertifikaten innerhalb der EU ermöglicht, ihre Zahlungsdienstleistungen auch über das Internet anzubieten. Dazu müssen die Banken eine Schnittstelle bereitstellen, damit Konto- und Zahlungsdaten verarbeitet werden können. Ziel der Richtlinie ist es, die Sicherheit des Zahlungsverkehrs auf EU-Ebene zu gewährleisten und den Wettbewerb auf diesem Markt anzukurbeln, da nun auch neue Anbieter eintreten können.

PSP - Payment Services Provider

Unternehmen, die technische Schnittstellen für Online-Bezahlmethoden anbieten. Beispiele sind: PayPal, GiroPay, ApplePay etc. Gemäß deutschem Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) sind alle Unternehmen, die Zahlungsdienste gewerblich anbieten und selbst keine Banken sind, Zahlungsdienstleister.

PTA - Payable through Account

Ein Korrespondenzkonto, das von einem US-Finanzinstitut für ein ausländisches Finanzinstitut geführt wird. Die Kunden der ausländischen Bank, die üblicherweise in Verbindung mit dem US-Bankgeschäft stehen, sind berechtigt Bankgeschäfte zu tätigen, entweder direkt oder über ein Unterkonto.

R

R2P - Request to pay – Aufforderung zur Zahlung

Ein neues Bezahlverfahren, das die Abwicklung von Zahlungen für Onlinehändler und Verbraucher vereinfachen und beschleunigen soll. Genau gesagt handelt es sich bei R2P (alternativ RTP) um eine Zahlungsaufforderung, die der eigentlichen Zahlung vorgeschaltet wird. Die dabei gesendete Nachricht beinhaltet alle für den Transfer notwendigen Informationen und löst, nach Bestätigung durch den Kunden, die Transaktion aus. Auch Banken profitieren von R2P, da das Bezahlverfahren eine Menge an Optionen bietet, in hohem Maße sicher und günstiger als Kartenzahlungen sein soll. R2P basiert auf XML.

RBA - Risk-based Approach

Der risikobasierte Ansatz nach FATF: Der risikobasierte Ansatz ist zentral für die effektive Umsetzung der FATF-Empfehlungen. Ein risikobasierter Ansatz bedeutet, dass Länder, zuständige Behörden und Banken das Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierungsrisiko, dem sie ausgesetzt sind, identifizieren, bewerten und verstehen und die entsprechenden Maßnahmen zur Risikominderung entsprechend der Höhe des Risikos ergreifen. Diese Flexibilität ermöglicht einen effizienteren Einsatz von Ressourcen, da Banken, Länder und zuständige Behörden entscheiden können, wie sie die von ihnen identifizierten Geldwäsche-/Terrorismusfinanzierungsrisiken am effektivsten eindämmen können. Es ermöglicht ihnen, ihre Ressourcen zu bündeln und verstärkte Maßnahmen in Situationen zu ergreifen, in denen die Risiken höher sind, vereinfachte Maßnahmen anzuwenden, wenn die Risiken geringer sind, und Aktivitäten mit geringem Risiko auszunehmen. Die Umsetzung des risikobasierten Ansatzes wird die Folgen eines unangemessenen Risikomanagementverhaltens vermeiden.

RCA - Relative or Close Associate

Verwandte oder Freunde, die eine enge Verbindung zu einer PEP haben, werden nach der FATF selbst als PEP bezeichnet.

Red Flag

Eine rote Flagge ist ein Indikator für verdächtige Fallkonstellationen, wie z.B. für einen betrügerischen Kunden oder eine betrügerische Handlung/Transaktion.

RegTech - Regulation Technology

RegTech bezeichnet eine Software, die Unternehmen in der Wahrnehmung ihrer komplexen Compliance-Anforderungen unterstützt. Die Funktionen umfassen neben der Compliance, die Überwachung von behördlichen Vorschriften, das Reporting an die entsprechenden Behörden.

Remittance Services

Eine Zahlungsdienstleistung, die einem Dritten ohne Konto, grenzüberschreitend Bargeld zur Verfügung stellt. Dabei werden Gelder in Form von Bargeld / Überweisung vom Sender an den Zahlungsdienstleister gegeben, der eine Zahlung in das gewünschte Zielland veranlasst. Der Empfänger muss sich an der entsprechenden Auszahlungsstelle ausweisen und kann das Geld in bar mitnehmen. Dies geschieht häufig in Ländern, in denen einzelne Familienmitglieder als Gastarbeiter in andere Länder gehen und von dort aus Überweisungen in die Heimat tätigen, um die Familie zu unterstützen. Am häufigsten geschieht dies u.a. in Indien & Chile.

Reputational Risk

Reputationsrisiko ist das potenzielle Risiko, dass durch öffentliche, negative Meldungen über die Geschäftspraktiken von Verbänden oder Finanzinstituten zum direkten Vertrauensverlust des jeweiligen Instituts führen kann.

Risk Assessment

Eine Risikobewertung ist die Identifikation, die Analyse und die Bereitestellung von Maßnahmen und Prozessen, um ein Risiko zu vermindern. Unbewertete Risiken können das operative Tagesgeschäft negativ beeinflussen und dadurch in Extremfällen zur Aufgabe der Geschäftstätigkeit führen. Unentdeckte oder unbewertete Risiken können nicht nur wirtschaftlich-finanzielle Folgen, sondern auch rechtliche Auswirkungen haben.

RiskTech - Risk Technology

Technologie im Bereich Risikodetektion, -analyse und -bewertung. Die Software unterstützt die Risikofindung in Daten.

RT1 - Real Time 1

Ein System zur Verarbeitung von Zahlungen in Echtzeit im SEPA-Bereich. Es wird von der EBA Clearing betrieben und läuft seit 2018 auf Basis von ISO 20022. RT1 gestattet Interbankzahlungen innerhalb von wenigen Sekunden, wobei bei jedem Zahlungsvorgang die Transaktion vollumfänglich mit Geld der Zentralbank in TARGET2 gedeckt ist.

RTGS - Real-Time-Gross-Settlement – Echtzeit-Bruttoabwicklungs-System

Ein Beispiel für RTGS ist etwa TARGET2. RTGS-Systeme sind dadurch gekennzeichnet, dass Transaktionen in Echtzeit, also sofort, abgewickelt und glattgestellt werden.

S

Sanctions Compliance

Die länderspezifischen Sanktionsvorschriften dienen dazu, die nationale Sicherheit und ihre außenpolitische Agenda voranzutreiben. Die sich schnell ändernden internationalen Regelungen bergen für Unternehmen aller Branchen die Herausforderung, sich den Entwicklungen rechtzeitig anzupassen.

Sanctions Evasion

Der absichtliche Versuch, eine Transaktion mit einer als sanktioniert gekennzeichneten Gegenpartei verschleiert auszuführen. Dabei kann es sich um sanktionierte Personen, Länder, Unternehmen oder Orte handeln. Die Transakation wird derart verschleiert, dass die Informationen nicht entdeckt werden. Wurde die Transaktion ohne Fehlermeldung durchgeführt, hat die Sanktionsvermeidung funktioniert.

Sanctions List

Eine Liste auf der sanktionierte Personen, Personengruppen, Unternehmen, Länder und Orte stehen, mit denen es untersagt ist, Geschäfte zu tätigen.

SAR - Suspicious Acitivity Report

Der Bericht enthält Meldungen des Systems/Programms, dass gewisse Aktivitäten als verdächtig identifiziert wurden. Je nach Land bestimmen verschiedene Kriterien, wann ein SAR bei wem eingereicht werden muss.

SCA - Strong Customer Authentication – Starke Kundenauthentifizierung

Eine zentrale Anforderung der Richtlinie der Europäischen Union bezüglich Zahlungsdienste von Zahlungsdienstleistern (kurz PSD2). Ziel ist die sichere Durchführung von elektronischen Zahlungen. Um dies zu gewährleisten, setzt man bei der Authentifikation des Kunden an, um das Risiko von Betrug weitgehend zu minimieren.

SCA - Strong customer authentication

Europäische Vorgabe gemäß PSD2, die von Zahlungsdienstleistern eine starke Kundenauthentifizierung vor der Abwicklung der Transaktion fordert. Vier verschiedene, derzeit sehr verbreitete Merkmale können abgefragt werden.

  1. Etwas, das der Kunde weiß (Pin/Passwort).
  2. Etwas, das der Kunde besitzt (Handy, Laptop etc.).
  3. Etwas, das der Kunde ist (Fingerabdruck, Gesichtserkennung).
  4. Der Ort an dem sich der Kunde aufhält.

SCP - Sanctions Compliance Program

Das Programm unterstützt Unternehmen in der Einhaltung von Sanktionsrichtlinien und senkt dadurch das Sanktionsrisiko. Die OFAC hat 5 essenzielle Bestandteile eines effektiven SCP veröffentlicht: 1. Managementbeteiligung, 2. Risikobewertung, 3. Interne Kontrollen, 4. Prüfung und Auditierung, 5. Trainings

Scripting

Prozess der Erstellung eines Scripts, das heißt einer Aneinanderreihung von Befehlen, die von einem Programm abgewickelt werden. Ziel ist vornehmlich die Automatisierung von Ablaufprozessen (z. B. bei Konfigurationsaufgaben etc.).

SDD - Simplified Due Diligence

Soweit es die nationalen Rechtsvorschriften zulassen, können Firmen SDD-Maßnahmen in Situationen anwenden, in denen das mit einer Geschäftsbeziehung verbundene Geldwäsche-/Terrorismusfinanzierungs-Risiko als gering eingestuft wurde. SDD ist keine Befreiung von einer der CDD-Maßnahmen; allerdings können die Firmen den Umfang, den Zeitpunkt oder die Art der einzelnen oder aller CDD-Maßnahmen in einer Weise anpassen, die dem von ihnen identifizierten geringen Risiko angemessen ist.

SDD - Sanctions Due Diligence

Der SDD-Prozess ist dem CDD-/KYC-Prozess ähnlich, jedoch umfasst dieser die Risiken, die mit einer Sanktion einhergehen unter Berücksichtigung von Governance und Risikobewertung. SDD baut auf den KYC-Daten auf und wird wie der KYC-Prozess über den gesamten Kunden-Lebenszyklus angewandt.

SDN (List) - Specially Designated Nationals And Blocked Persons List

Eine Liste, die von der OFAC veröffentlicht wird und Personen oder Unternehmen listet, die sich im Besitz oder unter Kontrolle eines der Zielländer befinden oder für eines dieser Länder oder in dessen Namen handeln. Es werden auch Einzelpersonen, Gruppen und Unternehmen aufgelistet, wie z.B. Terroristen und Drogenhändler, die im Rahmen von Programmen benannt wurden, die nicht länderspezifisch sind. Das Vermögen der gelisteten Personen oder Unternehmen wird eingefroren, und US-Bürgern ist es generell verboten, mit ihnen Geschäfte zu machen.

SEPA - Single European Payments Area

Mit SEPA (Single European Payment Area), dem einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum, wurden auch in Deutschland neue, europaweit einheitliche Verfahren für den bargeldlosen Zahlungsverkehr (Überweisungen, Lastschriften, Kartenzahlungen) eingeführt. Sie sind für Euro-Zahlungen in den 27 EU-Staaten, Island, Liechtenstein, Norwegen sowie Monaco, der Schweiz, San Marino, Andorra, dem Staat Vatikanstadt und dem Vereinigten Königreich nutzbar.

Settlement - Erfüllung oder Ausgleich

Im Zahlungsverkehr oder etwa beim Wertpapiergeschäft der Prozess des schuldbefreienden Interessensausgleiches, bei dem der Verkäufer das vereinbarte Gut liefert, das der Käufer dann bezahlt.

SIPs - Special Interest Persons

SIPs sind PEPs sehr ähnlich, da sie meistens hochrangige Positionen inne haben und ein hohes Geldwäscherisiko darstellen. Das ergibt sich entweder aus den Verbindungen dieser Personen zu Personen, die mit Finanzkriminalität in Verbindung gebracht werden, oder durch den Verdacht auf Geldwäsche oder die Tatsache, dass diese Person bereits wegen Finanzkriminalität verurteilt wurde, oder die Untersuchungen noch laufen.

SMR - Suspicous Matters Report (Australia)

Der SMR ist das australische Gegenstück zu den amerikanischen SAR und STR. Wenn der Verdacht besteht, dass eine Person, ein Unternehmen oder eine Transaktion in Verbindung mit Finanzkriminalität steht, muss der Report, je nach Schwere der vermuteten Tat, innerhalb von 1-3 Arbeitstagen eingereicht werden.

SPI - Small Payment Institution

In UK wird ein SPI erst nach erfolgreicher Registrierung und mit der Aufnahme durch die FCA in das Financial Services Register zum SPI und darf seine Dienste legal anbieten.

SSI (List) - Sectoral Sanctions Identification List

Die SSI ist der SDN ähnlich, jedoch sind nicht alle Personen, Unternehmen etc., die auf der SSI-Liste stehen, automatisch auch auf der SDN-Liste. Die sektoreale Liste bezieht sich demnach auf Personen und Unternehmen, die in einem gewissen Sektor agieren. Beispielsweise wurde Russland von den USA sanktioniert, sodass etliche russische Personsn / Firmen auf der SSI-Liste zu finden sind.

STEP1

Unter derselben technischen Infrastruktur wie bei EURO1 bietet die EBA Clearing für Kleinbetragstransaktionen (Beträge zwischen 2 und 50 Millionen Euro) den STEP1-Einzelzahlungsdienst an, der taggleich Massenzahlungen und damit einhergehende zwischenbankliche Transaktionen abwickelt.

STEP2

Wie EURO1 und STEP1 von der EBA Clearing unterhaltener Dienst. Gemeinsam bilden alle drei die Grundpfeiler des europäischen Zahlungsverkehrs. Während EURO1 Großbetragstransaktionen und STEP1 bedient, dient STEP2 als gesamteuropäisches ACH (Automated Clearing House) für Massenzahlungen in Euro. STEP2 ist seit 2003 verfügbar.

STP - Straight Through Processing – Durchgehende Prozessabwicklung

Wird oft im Zahlungsverkehr oder auch bei Wertpapiergeschäften eingesetzt und bedeutet, dass automatisierte Prozesse, ohne jeglichen manuellen Eingriff, ablaufen.

STR - Suspicous Transaction Report

Der STR ist wie der SAR ein Bericht, der Meldungen über außergewöhnliche und auffällige Transaktionen enthält. Auch hier ist es landesabhängig, wann und mit welchen Forderungen dieser Bericht abgegeben werden muss.

Syntax

Regelwerk, das beschreibt, wie einzelne Zeichen korrekt zu einer gültigen Kombination zusammengefügt werden können (z. B. zu einer Nachricht, die der Erkennung sowie Darstellung übermittelter Information dient).

T

T2S - TARGET2 Securities – Wertpapierabwicklung

Eine Initiative des Eurosystems. Ein harmonisiertes, zentrales Wertpapierabwick-lungs¬system, das in Echtzeit arbeitet und in der Lage ist, mehrere Währungen zu verarbeiten. Es soll die Wertpapierabwicklung grenzüberschreitend vereinfachen und kosteneffizienter machen.

Target Operating Model - Zielbetriebsmodell

Dient der Definition und der schrittweisen Durchführung von Veränderungen hin zu einem gewünschten zukünftigen Zielbetriebsmodell. Die Modelle können relativ oberflächlich bleiben oder aber auch komplex und detailliert sein. Das Zielbetriebs-modell unterstützt auf dem Weg vom Jetztzustand hin zu einem gewünschten Ziel und bindet die Organisationsstrukturen bei der Umsetzung der Strategie mit ein.

TARGET2 - Trans-European Automated Real-time Gross Settlement Express Transfer System 2

Die zweite Generation des Zahlungsverkehrssystems Target. Dieses RTGS-(Real Time Gross Settlement-)System für das Eurosystem (EZB und Zentralbanken der Mitgliedsländer) wurde im November 2007 installiert und dient der Abwicklung von Transaktionen in Echtzeit. Es handelt sich um ein Brutto-Clearing¬system, bei dem die EZB als Clearingstelle dient und die Verrechnung in Zentralbankgeld geschieht. Target2 wird im Rahmen des „Big Bang“ im November 2022 konsolidiert.

TARGET2/T2S-Konsolidierung

Ein technisches und funktionales Konsolidierungsprojekt innerhalb des Eurosystems, das die veralteten Systeme Target2 (Zahlungsabwicklungen), Target2-Securities (Wert¬papierabwicklungen) sowie TIPS (Instant Payment = Echtzeitüberweisungen) in einem neuen System vereinigen soll. Betroffen sind circa 6000 europäische Banken. Zielsetzung bis zur geplanten Umsetzung im November 2022 ist es, anstatt Target2 ein Echtzeit-Bruttoabwicklungssystem (RTGS = Real Time Gross Settlement), das T2 heißen wird, einzusetzen. Zusätzliches Ziel der Konsolidierung ist eine Verbesserung des Liquiditätsmanagement der Target-Dienste.

Targeted (financial) sanctions

Sanktionen gegen ein bestimmtes Ziel in Form von Finanz- oder Handelsbeschränkungen, die sich auf die Einschränkung der Bewegungsfreiheit und der Vermögenswerte (eingefrorene Vermögenswerte) konzentrieren. Sanktionen können unilateral, von einem einzigen Land verhängt werden, oder multilateral, von mehreren Ländern gleichzeitig.

Taxonomie

Die Klassifizierung und Einteilung in einem hierarchischen System, um Elemente nach Generalisierung-Spezialisierung zu unterteilen.

TBML - Trade-Based Money Laundering

Die FATF definiert die handelsbasierte Geldwäsche als Prozess zur Verschleierung von Erträgen aus Straftaten und der Verschiebung von Werten durch die Nutzung von Handelstransaktionen in dem Bestreben, ihre illegale Herkunft zu legitimieren.

TC 68 - Technisches Komitee 68 der ISO

Ist verantwortlich für alle ISO-Normen, die den Banken-, Wertpapier- und generell den Finanzbereich betreffen.

Testautomation

Die Automatisierung von Tätigkeiten im Prozess des Testens (z. B. Test von Software oder Hardware).

TF - Terrorist Financing

Die Bereitstellung von (finanziellen) Mitteln oder sonstiger Unterstützung für Personen oder Organisationen, die eine terroristische Handlung durchführen wollen. Terroristen werden meistens durch illegale Aktivitäten wie Menschenhandel, Schmuggel oder Betrug finanziert und entweder durch Länder, Organisationen oder einzelne Personen unterstützt.

Three-party system

Ein Zahlungssystem (Online- oder Kartenzahlung) mit drei involvierten Parteien: 1. Der Karteninhaber (der Zahler) 2. Der Händler (der Zahlungsempfänger) 3. Der Zahlungsdienstleister, der das Zahlungssystem betreibt. Beispiele dafür sind: American Express, PayPal etc.

TI - Transparency International

Tranparency International beschreibt sich selbst wie folgt: Transparency International ist eine gemeinnützige, parteipolitisch unabhängige Bewegung von gleichgesinnten Menschen aus aller Welt, die sich dem globalen Kampf gegen die Korruption verschrieben haben. Transparency International wurde 1993 von Dr. Peter Eigen und seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern in London und Berlin gegründet und ist international tätig.

TIPS - TARGET Instant Payment Settlement

Eine Erweiterung von TARGET2, die der Abarbeitung von SEPA-Zahlungen in Echtzeit dient. Es ist seit November 2018 live und arbeitet auf Basis von ISO 20022.

TM - Transaction Monitoring

Ist der Prozess, eine Transaktion eines Kunden (in Echtzeit/Batch) zu überwachen und auf verdächtige Daten zu untersuchen, und im Falle eines Verdachts auf Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung, einen Bericht zu erstellen.

TPP - Third Party Provider – Drittanbieter

Bieten Leistungen des Zahlungsverkehrs an, die nach den in der PSD2 (Payment Service Directive2) der EU aufgestellten Vorgaben, unter Nutzung von APIs Zugang zu den Kundenkonten der Banken erhalten (siehe dazu auch XS2A).

TS - Transaction Screening

Der Prozess, eine Transaktion vor der Durchführung zu durchleuchten und beispielsweise ungewöhnliche Aktivitäten auf einem Konto zu untersuchen, um im Falle eines Verdachts eine Meldung herauszugeben.

U

U2A - User-to-application

Bei U2A greifen natürliche Benutzer (also keine Maschinen oder Dienste) auf zentrale IT-Dienste zu. Auf diese Weise kann etwa ein T2S-DCA-Nutzer unter Gebrauch einer grafischen Benutzeroberfläche Daten mit Softwareanwendungen der T2S-Plattform austauschen.

Übersetzungsregeln

Jene Regeln, die beachtet werden müssen, wenn es darum geht, die in einer Syntaxnachricht enthaltene Information in eine andere Syntax, die dieselbe Information wiedergeben soll, zu übertragen.

Ultimate - Dritt-Beteiligter

Im Bereich des Zahlungsverkehrs bietet ISO 20022 beispielsweise sogenannte Ultimate-Felder für die jeweiligen Empfänger und Auftraggeber der Zahlungen. Die Ultimate-Felder dienen dem Eintrag von Drittbeteiligten der Zahlung –Ultimate Creditor (letztendlicher Gläubiger) und Ultimate Debitor (letztendlicher Schuldner).

UML - Unified Modeling Language

Grafische Modellierungssprache, die in ISO 20022 verwendet wird.

Underground Banking

Das Abwickeln von Bankgeschäften oder Finanzdienstleistung ohne Eintrag ins Register und ohne Erlaubnis.

Unilateral Sanctions

Sanktionen, die aufgrund von inländischen Regelverletzungen von einem einzelnen Staat verhängt werden.

U-Turn Payment

Eine verbotene Transaktionsart, bei der die Transaktion durch mindestens 3 Finanzinstitute läuft. Beispiel dafür ist die Überweisung aus den USA an den Iran über eine Offshore Bank in der Schweiz.

V

Value Transfer Service

Siehe Money Value Transfer Services

VC - Virtual Currency

Die BaFin definiert "Virtual Currency" wie folgt: VC als digitale Abbildung von Wert, der nicht von einer Zentralbank oder Behörde geschaffen wird und auch keine Verbindung zu gesetzlichen Zahlungsmitteln haben muss. VC werden von natürlichen und juristischen Personen als Tauschmittel verwendet und können elektronisch übertragen, verwahrt oder gehandelt werden.

Virtual Asset

Die FATF beschreibt virtuelle Vermögenswerte wie folgt: Innovative Technologie zur schnellen Übertragung von Werten auf der ganzen Welt. Die sich schnell entwickelnden Blockchain- bzw. Distributed-Ledger Technologien haben das Potenzial, die Finanzlandschaft radikal zu verändern. Aber ihre Geschwindigkeit, globale Reichweite und vor allem die Anonymität setzen sie entsprechender Kritik aus.

W

Whitelisting

Das Erstellen einer Whitelist bedingt die Bearbeitung einer Sanktionsliste im System dahingehend, dass man entscheidet, dass ein erhaltener Treffer nicht dem Adresseintrag auf der Verbotsliste entspricht – einhergehend mit der manuellen Löschung der Adresse aus der Sanktionsliste. In weiteren Screenings wird dann die in der Whitelist eingetragene Adresse nicht weiter geprüft.

Willful Blindness

Das Unterlassen einer Untersuchung oder einer Strafverfolgung, obwohl ein hinreichender Verdacht einer Straftat besteht.

Wire Stripping

Bezeichnet das Löschen von Informationen aus den Überweisungsnachrichten, um die Identität von möglicherweise sanktionierten Organisationen, Ländern, etc. zu verbergen. Dabei gibt es diverse Möglichkeiten des Vorgehens (z. B. Finanzinstitut löscht Informationen aus der Überweisungsnachricht oder fügt etwas künstlich hinzu).

Wire transfer

Ein System, bei dem Geld von einem Finanzinstitut an ein anderes überwiesen wird.

Wolfsberg Group

Die Wolfsberg-Gruppe ist ein Zusammenschluss von dreizehn weltweit tätigen Banken, der sich zum Ziel gesetzt hat, Rahmenwerke und Richtlinien für das Management von Risiken im Bereich der Finanzkriminalität zu entwickeln.

X

XML - Extensible Markup Language – Erweiterbare Auszeichnungssprache

Eine maschinenlesbare Sprache, die hierarchisch strukturierte Informationen in einer Textdatei wiedergibt. Mit ihr werden im Internet vor allem Dokumente oder Nachrichten verarbeitet. ISO 20022 basiert auf der XML-Syntax.

XS2A - Access to Account – Zugang zum Konto

Von der PSD2-Vereinbarung angeschoben ermöglicht XS2A Drittanbietern unter bestimmten Voraussetzungen den Zugriff auf Kontoinformationen von Kunden, den die Banken diesen nun gewähren müssen. XS2A ermöglicht die Entwicklung neuer Dienstleistungen und soll für mehr Wettbewerb sorgen.

XSD

Dateiformat von XML-Anwendungen

Z

ZAD - Zahlungsauslösedienste

Siehe PISP

Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2)

Richtlinie, die es Zahlungsdienstleistern mit entsprechenden Zertifikaten innerhalb der EU ermöglicht, ihre Zahlungsdienstleistungen auch über das Internet anzubieten. Dazu müssen die Banken eine Schnittstelle bereitstellen, damit Konto- und Zahlungsdaten verarbeitet werden können. Ziel der Richtlinie ist es, die Sicherheit des Zahlungsverkehrs auf EU-Ebene zu gewährleisten und den Wettbewerb auf diesem Markt anzukurbeln, da nun auch neue Anbieter eintreten können.

Zahlungsdienstleister (PSP)

Unternehmen, die technische Schnittstellen für Online-Bezahlmethoden anbieten. Beispiele sind: PayPal, GiroPay, ApplePay etc. Gemäß deutschem Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) sind alle Unternehmen, die Zahlungsdienste gewerblich anbieten und selbst keine Banken sind, Zahlungsdienstleister.